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Jost

Allgemeines

Häufigkeit
6624
Rang
353
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu Jost, einer Kurzform des Rufnamens Jodocus. Dem Rufnamen liegt keltisch (bretonisch) jud ‘Kampf’ zugrunde. Durch die Verehrung des bretonischen Heiligen Jodocus gelangte der Rufname im Mittelalter in der französischen Form Josse in den deutschen Sprachraum. Bei der vorliegenden Form ist ein t angetreten.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu Jost, einer Kurzform des lateinischen Rufnamens Justus. Zum Rufnamen siehe Justus 1. Seit Beginn der Überlieferung besteht eine Varianz o / u (siehe Kunze/Nübling 2017, Band 6, Seite 622-623).
  2. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu Jost, einer Kurzform des hebräischen Rufnamens Joseph. Zum Rufnamen siehe Joseph 1. Der Rufname ist im Mittelalter kaum belegt, die christliche Verehrung des Heiligen Joseph von Nazareth setzte erst spät ein. Der jüdische Familienname Jost geht hingegen häufig auf den Rufnamen Joseph zurück (siehe Gottschald 2006, Seite 274; Menk 2005, Seite 404).

Historischer Namenbeleg

Jodocus (Rufname)

Belegjahr
1346
Belegort
Liegnitz

=

Jost (Rufname)

Belegjahr
1346
Belegort
Liegnitz
Quellenangabe
Bahlow, 1975, Seite 68.

Andreas Josts

Belegjahr
1598
Belegort
Hildesheim

=

Andres Justs

Belegjahr
1610
Belegort
Hildesheim
Quellenangabe
Zoder, 1968, Seite 821.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Schweiz

Häufigkeit
1901
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Telefonanschlüsse
Jahr der Quelle
2015
Quelle
interaktiv.tagesanzeiger.ch/newsnetz/namenkarte/, letzter Zugriff 02.07.2021.

Frankreich

Häufigkeit
937
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Geburtenzahlen
Jahr der Quelle
1966-1990
Quelle
geopatronyme.com, letzter Zugriff 14.12.2017.

Österreich

Häufigkeit
551
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Telefonanschlüsse
Jahr der Quelle
2005
Quelle
Geogen AT CD-ROM.

Belgien

Häufigkeit
416
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2008
Quelle
www.familienaam.be, letzter Zugriff 14.12.2017.

Polen

Häufigkeit
123
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2002
Quelle
Rymut 2003, Seite 4413.

Historische Verbreitung

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 10.12.2021.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Bahlow, Hans (1975): Liegnitzer Namenbuch. Familiennamen, gedeutet aus d. Quellen d. Mittelalters. Lorch (Württemberg). Hier S. 68.
  • Frey, Johannes (1938): Heiligenverehrung und Familiennamen in Rheinhessen. Gießen. Hier S. 17-18 und 68-70.
  • Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 274.
  • Kollmann, Cristian/Gilles, Peter/Muller, Claire (2016): Luxemburger Familiennamenbuch. Berlin, Boston. Hier S. 166.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2017): Deutscher Familiennamenatlas. Band 6: Familiennamen aus Rufnamen. Berlin und Boston. Hier S. 618-629.
  • Menk, Lars (2005): A Dictionary of German-Jewish Surnames. Bergenfield. Hier S. 404.
  • Rymut, Kazimierz (2003): Słownik nazwisk używanych w Polsce na paczątku XXI wieku (CD ROM). Kraków. Hier S. 4413.
  • Seibicke, Wilfried (1998): Historisches Deutsches Vornamenbuch. Band 2: F-K. Berlin und New York. Hier S. 607-608.
  • Trier, Jost (1924): Der Heilige Jodocus. Sein Leben und seine Verehrung zugleich ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Namengebung. Breslau.
  • Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 2. Hildesheim. Hier S. 821.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Daniel Kroiß
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Kroiß, Daniel, Jost, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/353/1 >