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Kroiß

Allgemeines

Häufigkeit
434
Rang
8373
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland
Österreich

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch kreuʒ ‘Krebs’, einer kontrahierten Nebenform zu mittelhochdeutsch krebeʒ (bairisch noch dialektal Kroiß ‘Krebs’, siehe Schmeller 2008, Band 1, Spalte 1359). Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Krebsfänger oder -verkäufer. Bis in die Neuzeit galten Krebse als Armenessen und Fastenspeise, weshalb das Krebsfischen (bairisch kroissen ) eine häufige Tätigkeit war (siehe Hohensinner 2011, Seite 102).
  2. Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch kreuʒ ‘Krebs’. Die Benennung erfolgte nach einem hervorstechenden körperlichen Merkmal des ersten Namenträgers, wie einer rötlichen Haut- oder Haarfarbe, oder nach einem Verhaltensmerkmal, z.B. nach der Gangart.
  3. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch kreuʒ ‘Brustharnisch’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Schmied, der Brustharnische herstellt.
  4. Benennung nach Wohnstätte, hier nach einem Hausnamen, zu mittelhochdeutsch kreuʒ ‘Krebs’ (siehe auch Krebs 4).

Historischer Namenbeleg

fridrich krewbss tagwercher

Belegjahr
1383
Belegort
München
Quellenangabe
Eitler, 1956, Seite 402.

Thomann der Chreuss

Belegjahr
1405
Belegort
Wien
Quellenangabe
Linsberger, 2012, Seite 384.

Kroißenfischerhaus (Toponym)

Belegjahr
1826
Belegort
Weißkirchen (Steiermark)
Quellenangabe
Hohensinner, 2011, Seite 102.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Österreich

Häufigkeit
426
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Telefonanschlüsse
Jahr der Quelle
2005
Quelle
Geogen AT CD-ROM.
Kommentar zur Verbreitung im Ausland

Die Zahlen in Österreich beziehen sich auf die Schreibungen mit ß und ss .

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Ebner, Jakob (2015): Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin. Hier S. 413.
  • Eitler, Eugenie (1956): Münchner Familiennamen im 14. Jahrhundert. Inaugural-Dissertation. München. Hier S. 402.
  • Hohensinner, Karl (2011): Familiennamen-Atlas von Oberösterreich. Namen und Berufe. Linz. Hier S. 102.
  • Linsberger, Axel (2012): Wiener Personennamen. Ruf-, Bei- und Familiennamen des 15. Jahrhunderts aus Wiener Quellen. Frankfurt am Main. Hier S. 384.
  • Schmeller, Johann Andreas (2008): Bayerisches Wörterbuch. 7. Nachdruck der von G. Karl Frommann bearbeiteten 2. Ausgabe München 1872-1877. 7. Auflage. Band 1. München. Hier Sp. 1359.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Daniel Kroiß
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Kroiß, Daniel, Kroiß, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/8374/1 >