Seidel
Allgemeines
- Häufigkeit
- 18865
- Rang
- 79
- Sprachvorkommen
- deutsch
- Hauptverbreitung
- Deutschland
Etymologie
Hauptbedeutung
- Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum deutschen Rufnamen Seidel. Bei dem Rufnamen handelt es sich um eine zweistämmige Kurzform von Vollformen mit dem Erstglied althochdeutsch sigu ‘Sieg’ und einem d - oder t -haltigen Zweitglied, meist althochdeutsch fridu ‘Friede’ (vergleiche Siegfried 1), die mit dem Suffix -el diminuiert ist.
In Einzelfällen
- Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch sīdel ‘Seidel, ein hölzernes Trinkgefäß, insbesondere für Wein; Flüssigkeitsmaß’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für den Hersteller oder Benutzer.
- Benennung nach Herkunft zum Siedlungsnamen Seidel (heute Wyszewo) im ehemaligen Kreis Köslin (Pommern).
- Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch sīdel ‘Seide, Seidengewand’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Seidenhersteller, -verarbeiter oder -händler.
- Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch sīdel ‘Seide, Seidengewand’ für jemanden, der Bekleidung aus Seide trug.
Historischer Namenbeleg
Seidel (Rufname)
- Belegjahr
- 1338
- Belegort
- Regensburg
=
Seyfrit (Rufname)
- Belegjahr
- 1345
- Belegort
- Regensburg
- Quellenangabe
- Kohlheim, 1977, Seite 500.
Verbreitung
Verbreitung innerhalb Deutschlands
Verbreitung außerhalb Deutschlands
Polen
- Häufigkeit
- 1012
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Einwohnerzahlen
- Jahr der Quelle
- 2002
- Quelle
- Rymut 2003, Seite 9956.
Tschechische Republik
- Häufigkeit
- 196
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Einwohnerzahlen
- Jahr der Quelle
- 2015
- Quelle
- kdejsme.cz, letzter Zugriff 31.01.2017.
Historische Verbreitung
Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 21.01.2022.
Verwandte Artikel (Auswahl)
Literaturhinweise
Literatur
- Kohlheim, Volker (1977): Regensburger Rufnamen des 13. und 14. Jahrhunderts. Linguistische und sozio-onomastische Untersuchungen zu Struktur und Motivik spätmittelalterlicher Anthroponyme. Wiesbaden. Hier S. 54 und 500.
- Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2012): Deutscher Familiennamenatlas. Band 3: Morphologie der Familiennamen. Berlin und Boston. Hier S. 400-403.
- Rymut, Kazimierz (2003): Słownik nazwisk używanych w Polsce na paczątku XXI wieku (CD ROM). Kraków. Hier S. 9956.
- Seibicke, Wilfried (2003): Historisches Deutsches Vornamenbuch. Band 4: Sc-Z. Berlin und New York. Hier S. 16.
Weblinks
- Eintrag Sigfrid in: Dictionary of Medieval Names from European Sources, letzter Zugriff: 31.01.2017.
- Eintrag Seidel in: Deutsches Wörterbuch, letzter Zugriff: 31.01.2017.
- Eintrag Seidel in: Deutsches Rechtswörterbuch, letzter Zugriff: 01.02.2017.
Metadaten
Daten zur Artikelerstellung
Kategorien
zu Bedeutung 1:
- Rufname
- germanischer Rufname
- Siegfried
- Derivation
- Diminutiv
- l-Diminutiv
Fachbegriffe
Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.
Thematische Informationen
Vernetzung
Zitierhinweis
Dräger, Kathrin,
Seidel,
in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/79/1 >