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Isen

Allgemeines

Häufigkeit
59
Rang
56960
Sprachvorkommen
deutsch
türkisch
Hauptverbreitung
Deutschland
Türkei

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym oder Metronym zu einer deutschen Rufnamenkurzform mit dem Namenglied althochdeutsch, altsächsisch īsan ‘Eisen’ zu Vollformen wie Eisenhardt, Eisoldt, Eisentraut.
  2. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch īsen ‘Eisen’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Eisenschmied oder für einen Eisenhändler.
  3. Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch īsen ‘Eisen’ für einen eisernen, beständigen, starken Menschen.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Rufnamenmuster zu türkisch *isen ‘wohlbehalten, unversehrt, gesund’. Die Benennung erfolgte nach dem Muster alter türkischer Rufnamen, die oft Eigenschaften bezeichneten, die man den Namenträgern wünschte. Ein Namenratgeber aus der Zeit der Einführung von Familiennamen in der Türkei führt isen als Wort auf, das zuvor in der Tarama Dergisi veröffentlicht worden war. Diese Zeitschrift war im Zuge der türkischen Sprachreform entstanden und hatte zum Ziel, vor allem arabische und persische Lehnwörter durch genuin turksprachige Wörter zu ersetzen. Zu diesem Zweck wurden dort Wörter aus anderen Turksprachen sowie aus alten türkischen Quellen zur Verwendung im Türkischen vorgeschlagen. İsen wurde so in den türkischen Familiennamenschatz aufgenommen, konnte sich im nicht-onymischen Wortschatz aber nicht durchsetzen.
  2. Benennung nach Rufnamenmuster, siehe Iscen 1. Es handelt sich um eine Lautvariante mit Wegfall des ç [tʃ] im Suffix nach lautlich ähnlichem ş [ʃ].

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Türkei

Häufigkeit
2488
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2014
Quelle
forebears.io/surnames/isen, letzter Zugriff 27.04.2021.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Atalay, Besim (1935): Türk Büyükleri veya Türk Adları. Istanbul. Hier S. 148.
  • Förstemann, Ernst (1966): Altdeutsches Namenbuch. Erster Band: Personennamen. 2. Auflage. München. Hier Sp. 970-978.

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Julia Griebel
Mehmet Aydin
Veröffentlichungsdatum
03.04.2024
Zitierhinweis

Griebel, Julia und Aydin, Mehmet, Isen, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/57203/1 >