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Fries

Allgemeines

Häufigkeit
4592
Rang
572
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Herkunft zu mittelhochdeutsch Vriese , mittelniederdeutsch Vrēse ‘der Friese’ (mit Apokope des auslautenden e ). Der Name bezieht sich auf die Stammesbezeichnung bzw. auf den daraus hervorgegangenen Landschaftsnamen. In Süddeutschland erscheint Fries auch mit der Bedeutung ‘hünenhafter Kämpfer’ (siehe Brechenmacher 1957-1960, Seite 507). Im Unterschied zu typischen Herkunftsnamen für Zugezogene tritt ‘Friese’ gehäuft in (Ost-)Friesland auf, was mit der späten Einführung fester Familiennamen in Friesland erst im 19. Jahrhundert per Dekret Napoleons (Selbstbenennung) zu erklären ist (siehe Kunze/Nübling 2013, Band 4, Seite 46-47).
  2. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum deutschen Rufnamen Friso zu althochdeutsch Friso , Frieso , altsächsisch Frēso ‘Friese’. „Unstreitig sind noch im 12./13. Jh. Spuren des alten Mannsnamens Friso vorhanden“ (Brechenmacher 1957-60, Band 1, Seite 507). Zum Rufnamen siehe Seibicke 1998, Band 2, Seite 96; Kohlheim/Kohlheim 2014, Seite 166.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch vriese ‘Damm- Schlammarbeiter’ (mit Apokope des auslautenden e ) für jemanden, der Entwässerungsgräben auswirft. „Ursprünglich wurden wahrscheinlich zugewanderte, damm- und wasserbaukundige Friesländer herangezogen“ (Scheffler-Erhard 1959, Seite 122). Diese Deutung kommt für die mittel- und oberdeutschen Belege infrage.
  2. Benennung nach Rufname, siehe Fritz 1. Es handelt sich um eine Lautvariante (siehe Brechenmacher 1957-60, Band 1, Seite 506).

Historischer Namenbeleg

Henricus filius Frisonis

Belegjahr
1166
Belegort
Basel
Quellenangabe
Brechenmacher, 1957-60, Seite 507.

Fridericus dictus Friso

Belegjahr
1314
Belegort
Goslar
Quellenangabe
Zoder, 1968, Seite 527.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Schweiz

Häufigkeit
446
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Telefonanschlüsse
Jahr der Quelle
2015
Quelle
interaktiv.tagesanzeiger.ch/newsnetz/namenkarte/, letzter Zugriff 02.07.2021.

Frankreich

Häufigkeit
177
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Geburtenzahlen
Jahr der Quelle
1966-1990
Quelle
geopatronyme.com, letzter Zugriff 19.08.2019.

Belgien

Häufigkeit
169
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2008
Quelle
www.familienaam.be, letzter Zugriff 19.08.2019.

Dänemark

Häufigkeit
167
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2019
Quelle
dst.dk/da/Statistik/emner/befolkning-og-valg/navne/HvorMange, letzter Zugriff 19.08.2019.

Österreich

Häufigkeit
159
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Telefonanschlüsse
Jahr der Quelle
2005
Quelle
Geogen AT CD-ROM.

Niederlande

Häufigkeit
68
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2007
Quelle
cbgfamilienamen.nl/nfb/, letzter Zugriff 19.08.2019.

Luxemburg

Häufigkeit
41
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Telefonanschlüsse
Jahr der Quelle
2009
Quelle
lfa.uni.lu, letzter Zugriff 19.08.2019.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Brechenmacher, Josef Karlmann (1957): Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. Band 1. Limburg an der Lahn. Hier S. 506-507.
  • Debrabandere, Frans (2003): Woordenboek van de familienamen in België en Noord-Frankrijk. Amsterdam [u.a.]. Hier S. 481, 1286.
  • Kohlheim, Rosa/Kohlheim, Volker (2014): Duden: Das große Vornamenlexikon. Herkunft und Bedeutung von über 8000 Namen. 4. Auflage. Berlin [u.a.]. Hier S. 166.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2011): Deutscher Familiennamenatlas. Band 2: Graphematik/Phonologie der Familiennamen II: Konsonantismus. Berlin und New York. Hier S. 200-201.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2013): Deutscher Familiennamenatlas. Band 4: Familiennamen nach Herkunft und Wohnstätte. Berlin und Boston. Hier S. 38-47.
  • Scheffler-Erhard, Charlotte (1959): Alt-Nürnberger Namenbuch. Nürnberg. Hier S. 122.
  • Seibicke, Wilfried (1998): Historisches Deutsches Vornamenbuch. Band 2: F-K. Berlin und New York. Hier S. 96.
  • Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 1. Hildesheim. Hier S. 527.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Mirjam Schmuck
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Schmuck, Mirjam, Fries, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/572/1 >