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Weiß

Allgemeines

Häufigkeit
28905
Rang
47
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch wīʒ ‘weiß, glänzend’ für jemanden mit einer sehr hellen Haut- oder Haarfarbe. Im niederdeutschen Raum handelt es sich um eine Verhochdeutschung (vergleiche Witt 1).
  2. Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch wīs , wīse mittelniederdeutsch wīs ‘weise, klug, gelehrt’ für einen weisen oder gebildeten Menschen. Im hochdeutschen Sprachraum fielen im Auslaut das stimmlose und das stimmhafte s seit dem 13. Jahrhundert zusammen (siehe Brechenmacher 1960-1963, Band 2, Seite 772). In der Folge kam es zu Überschneidungen zwischen weiß und weis(e) (im Niederdeutschen bleiben wit ‘weiß’ und wīs ‘weise’ geschieden, vergleiche Witt).
  3. Benennung nach Übername, siehe Weise 3. Es liegt eine Lautvariante mit Apokope des e sowie eine Schreibvariante vor.
  4. Benennung nach Rufname, siehe Weise 4. Es liegt eine Lautvariante mit Apokope des e sowie eine Schreibvariante mit ß vor.
  5. Benennung nach Rufname, siehe Weise 5. Es liegt eine Lautvariante mit Apokope des e sowie eine Schreibvariante mit ß vor.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Herkunft zu den Siedlungsnamen Weiß (Stadtteil von Köln), Weis (Stadtteil von Neuwied), Weißen (Brandenburg, Thüringen, mehrfach in Bayern). Da alle diese Siedlungen sehr klein sind, kommt dieses Benennungsmotiv nur in Einzelfällen in Betracht.

Deutung unsicher

  1. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum Rufnamen Wido, einer Kurzform von Widulf. Diese Deutung (siehe Gottschald 2006, Seite 522) ist unsicher, weil entsprechende Lautwandel für den Rufnamen nicht belegt sind. Zoder versieht eine entsprechende Deutung mit einem Fragezeichen (Zoder 1968, Band 2, Seite 802).

Historischer Namenbeleg

Cůnrat der Wisse

Belegjahr
1290
Belegort
Freiburg i. Br.
Quellenangabe
Socin, 1966, Seite 449.

der weiß Gailinch

Belegjahr
1313
Belegort
Illesheim
Quellenangabe
Brechenmacher, 1960-1963, Seite 772.

Georg Weise

Belegjahr
1671
Belegort
Hannover

=

Georg Weiß

Belegjahr
1675
Belegort
Hannover
Quellenangabe
Zoder, 1968, Seite 802.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Österreich

Häufigkeit
5535
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Telefonanschlüsse
Jahr der Quelle
2007
Quelle
Geogen AT CD-ROM.
Kommentar zur Verbreitung im Ausland

Die Anzahl bezieht sich sowohl auf die Schreibung mit ß als auch mit ss .

Historische Verbreitung

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 20.11.2019.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Brechenmacher, Josef Karlmann (1960): Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. Band 2. Limburg an der Lahn. Hier S. 772-773.
  • Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 522.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2011): Deutscher Familiennamenatlas. Band 2: Graphematik/Phonologie der Familiennamen II: Konsonantismus. Berlin und New York. Hier S. 458-469 und 508-511.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2016): Deutscher Familiennamenatlas. Band 5: Familiennamen nach Beruf und persönlichen Merkmalen. Berlin und Boston. Hier S. 750-752.
  • Socin, Adolf (1966): Mittelhochdeutsches Namenbuch. Hildesheim. Hier S. 449.
  • Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 2. Hildesheim. Hier S. 802 und 803.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Daniel Kroiß
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Kroiß, Daniel, Weiß, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/47/1 >