Teich

Allgemeines

Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch tīch ‘Teich; Damm, Deich’ für jemanden, der an einem Teich bzw. an einem Deich oder Damm wohnt.
Benennung nach Herkunft zu den Siedlungsnamen Teicha (Sachsen, Sachsen-Anhalt), Teichau (jetzt Stawiska (Strzegom), Woiwodschaft Niederschlesien, Polen).

Benennung nach Herkunft zum Siedlungsnamen Teich (Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen, Baden-Württemberg). Diese Deutung (siehe Gottschald 2006, Seite 488) kommt nur in Einzelfällen in Frage, weil der Familienname in der Nähe der betreffenden Siedlungen selten vorkommt.

Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu einer deutschen Rufnamenkurzform mit dem Namenglied althochdeutsch dīhan ‘wachsen, gedeihen’ zu Vollformen wie Ticholf. Diese Deutung (siehe Gottschald 2006, Seite 151) ist unsicher, weil der Rufname sehr selten belegt ist.
Benennung nach Wohnstätte zu Häusernamen wie Zum Teich . Der einzige Beleg bei Zoder 1968, Band 1, Seite 712 ( dat hus to deme Dyke to Goslere , 1331) stammt aus Goslar, wo der Familienname jedoch nicht vorkommt.

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 15.10.2019.

Förstemann, Ernst (1966): Altdeutsches Namenbuch. Erster Band: Personennamen. 2. Auflage. München. Hier Sp. 1455-1456.
Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 151 und 485 und 488.
Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2013): Deutscher Familiennamenatlas. Band 4: Familiennamen nach Herkunft und Wohnstätte. Berlin und Boston. Hier S. 599-601.
Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 2. Hildesheim. Hier S. 712.

Kroiß, Daniel, Teich, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/4094/1 >