Köhler
Allgemeines
- Häufigkeit
- 34148
- Rang
- 35
- Sprachvorkommen
- deutsch
- Hauptverbreitung
- Deutschland
Etymologie
Hauptbedeutung
- Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch kolære , koler , mittelniederdeutsch koler ‘Köhler, Kohlenbrenner’. Der Köhler stellte durch Schwelen oder Verbrennen von Holz unter Luftausschluss in Gruben oder Meilern Holzkohle her und handelte meist selbst mit seinem Produkt. Vor der Förderung von fossiler Braun- und Steinkohle war der meist in Waldnähe ausgeübte Beruf des Köhlers weit verbreitet (vergleiche Kähler für die Varianten im niederdeutschen, Kohler und Koller für die im oberdeutschen Raum).
Deutung unsicher
- Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch kanel , kandel ‘Rinne, Röhre’ für jemanden, der an einem natürlichen Wasserlauf oder an einer künstlichen Rinne „für Wasser oder Holz, das vom Berge abgleiten soll“ (Kessler 1937, Seite 74), wohnt. Da der lautliche Zusammenhang von Köhler zum Bezugswort unklar ist, ist diese Deutung (siehe Gottschald 2006, Seite 280) unsicher.
Historischer Namenbeleg
Chůnrat der Cholaͤr
- Belegjahr
- 1336
- Belegort
- Regensburg
- Quellenangabe
- Kohlheim, 1990, Seite 42.
Nicl Köler
- Belegjahr
- 1479
- Belegort
- Zwickau
- Quellenangabe
- Hellfritzsch, 2007, Seite 139.
Verbreitung
Verbreitung innerhalb Deutschlands
Verbreitung außerhalb Deutschlands
Österreich
- Häufigkeit
- 717
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Telefonanschlüsse
- Jahr der Quelle
- 2005
- Quelle
- Geogen AT CD-ROM.
Tschechische Republik
- Häufigkeit
- 486
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Einwohnerzahlen
- Jahr der Quelle
- 2014
- Quelle
- kdejsme.cz, letzter Zugriff 02.02.2016.
Schweiz
- Häufigkeit
- 238
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Telefonanschlüsse
- Jahr der Quelle
- 2015
- Quelle
- interaktiv.tagesanzeiger.ch/newsnetz/namenkarte/, letzter Zugriff 16.07.2021.
Historische Verbreitung
Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 28.05.2019.
Verwandte Artikel (Auswahl)
Literaturhinweise
Literatur
- Ebner, Jakob (2015): Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin. Hier S. 394.
- Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 280 und 297.
- Hellfritzsch, Volkmar (2007): Personennamen Südwestsachsens. Die Personennamen der Städte Zwickau und Chemnitz bis zum Jahre 1500 und ihre sprachgeschichtliche Bedeutung. Leipzig. Hier S. 139.
- Kessler, Gerhard (1937): Die Familiennamen der ostpreußischen Salzburger. Königsberg. Hier S. 74.
- Kohlheim, Rosa (1990): Regensburger Beinamen des 12. bis 14. Jahrhunderts. Beinamen aus Berufs-, Amts- und Standesbezeichnungen. Hamburg. Hier S. 42.
- Kohlheim, Rosa/Kohlheim, Volker (2005): Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung [von 20.000 Nachnamen]. 2. Auflage. Mannheim. Hier S. 389.
- Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2009): Deutscher Familiennamenatlas. Band 1: Graphematik/Phonologie der Familiennamen I: Vokalismus. Berlin. Hier S. 174-181.
Weblinks
- Artikel Köhler in: Deutsches Wörterbuch, letzter Zugriff: 02.02.2016.
- Artikel Köhler in: Deutsches Rechtswörterbuch, letzter Zugriff: 02.02.2016.
- Artikel Köhler in: Oekonomische Encyklopädie, letzter Zugriff: 02.02.2016.
Metadaten
Daten zur Artikelerstellung
Kategorien
zu Bedeutung 1:
- Beruf
- Holzverarbeitung
- Derivation
- -er
Fachbegriffe
Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.
Vernetzung
Zitierhinweis
Kroiß, Daniel,
Köhler,
in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/35/1 >