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Weißer

Allgemeines

Häufigkeit
1138
Rang
2898
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch wīʒen ‘weißen, tünchen’ für einen Maler.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch wīsen ‘lenken, führen’ für jemanden, der durch sein bestimmerisches Wesen auffällt.
  2. Benennung nach Übername, siehe Weiß 1. Hier handelt es sich entweder um eine stark flektierte Adjektivform, die auf einen Vokativ zurückgehen kann, um eine Komparativform oder um ein Derivat mit patronymischem Suffix -er. Da Adjektivformen auf -er im südwestdeutschen Raum nicht auftreten, kommt diese Deutung nur in Einzelfällen in Frage (siehe Kunze/Nübling 2016, Band 5, Seite 348-350).
  3. Benennung nach Übername, siehe Weise 1. Hier handelt es sich entweder um eine stark flektierte Adjektivform, die auf einen Vokativ zurückgehen kann, um eine Komparativform oder um ein Derivat mit patronymischem Suffix -er. Zudem liegt eine Laut- oder Schreibvariante vor. Da Adjektivformen auf -er im südwestdeutschen Raum nicht auftreten, kommt diese Deutung nur in Einzelfällen in Frage (siehe Kunze/Nübling 2016, Band 5, Seite 348-350). Laut Brechenmacher 1960-1963, Band 2, Seite 775 handelt es sich im alemannischen Raum um eine Kontraktion von mittelhochdeutsch wīsherre ‘weiser Mann’ > wīsher > wīser (siehe auch historische Belege).
  4. Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch wīʒære ‘Tadler, Strafer, Peiniger’. Dieses Wort ist selten belegt.

Weitgehend auszuschließen

  1. Benennung nach Herkunft zu den Siedlungsnamen Weiß (Stadtteil von Köln) und Weis (Stadtteil von Neuwied). Diese Deutung ist weitgehend auszuschließen, weil der Familienname in der Nähe der betreffenden Siedlungen selten vorkommt und diese sehr klein sind.
  2. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum Rufnamen Wisher. Der Rufname basiert auf den Namengliedern althochdeutsch wīs ‘weise’ oder wīsan ‘weisen, führen’ und althochdeutsch heri ‘Heer’. Diese Deutung ist weitgehend auszuschließen, weil der Rufname sehr selten belegt ist. Brechenmacher 1960-1963, Band 2, Seite 775 lehnt diese Deutung ab, Zoder 1968, Band 2, Seite 803 versieht sie mit einem Fragezeichen.

Historischer Namenbeleg

Burkhard der Wiseherre

Belegjahr
1339
Belegort
Rottweil

=

Burk. der Wisher

Belegjahr
1390
Belegort
Rottweil
Quellenangabe
Brechenmacher, 1960-1963, Seite 775.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Historische Verbreitung

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 17.10.2023.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Brechenmacher, Josef Karlmann (1960): Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. Band 2. Limburg an der Lahn. Hier S. 775-776.
  • Ebner, Jakob (2015): Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin. Hier S. 826.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2011): Deutscher Familiennamenatlas. Band 2: Graphematik/Phonologie der Familiennamen II: Konsonantismus. Berlin und New York. Hier S. 458-469.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2016): Deutscher Familiennamenatlas. Band 5: Familiennamen nach Beruf und persönlichen Merkmalen. Berlin und Boston. Hier S. 348-350 und 750-752.
  • Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 2. Hildesheim. Hier S. 803.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Daniel Kroiß
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Kroiß, Daniel, Weißer, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/2899/1 >