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Wanner

Allgemeines

Häufigkeit
1918
Rang
1579
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland
Schweiz
Frankreich

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch wanne ‘Getreide-, Futterschwinge; Wasch-, Badewanne’ für den Wannenmacher (siehe Wannemacher 1) oder für denjenigen, der das Getreide reinigt (vergleiche mittelhochdeutsch wannerlohn ‘Lohn des Müllers für das Reinigen des Getreides’).
  2. Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch wanne ‘Getreide-, Futterschwinge; Wasch-, Badewanne’ im übertragenen Sinn für jemanden, der in einer Vertiefung oder auf einer gewölbten Anhöhe wohnt.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Herkunft zum Siedlungsnamen Wanne (Stadtteil von Bretten, Landkreis Karlsruhe; Stadtteil von Tübingen, beide Baden-Württemberg). Die gleichnamigen Siedlungen in Nordrhein-Westfalen kommen aufgrund der Verbreitung des Familiennamens weniger infrage. Der von Kohlheim/Kohlheim und Zoder (siehe Kohlheim/Kohlheim 2005, Seite 700; Zoder 1968, Band 2, Seite 782) außerdem genannte Siedlungsname Wanna (Samtgemeinde Land Hadeln, Cuxhaven, Niedersachsen) ist aufgrund der Verbreitung des Familiennamens auszuschließen.
  2. Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch gewande ‘Grenze, Umkreis’, hier mit Ausfall von ge- , für jemanden, der an einer Grenze wohnt.
  3. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum deutschen Rufnamen Wahnher. Der Rufname basiert auf den Namengliedern althochdeutsch, altsächsisch wān ‘Erwartung, Hoffnung’ und althochdeutsch heri ‘Heer’.

Historischer Namenbeleg

Rudolf g[enannt] Wanner

Belegjahr
1301
Belegort
Esslingen
Quellenangabe
Brechenmacher, 1960-1963, Seite 744.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Schweiz

Häufigkeit
782
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Telefonanschlüsse
Jahr der Quelle
2015
Quelle
interaktiv.tagesanzeiger.ch/newsnetz/namenkarte/, letzter Zugriff 07.07.2022.

Frankreich

Häufigkeit
268
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Geburtenzahlen
Jahr der Quelle
1966-1990
Quelle
geopatronyme.com, letzter Zugriff 07.07.2022.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Brechenmacher, Josef Karlmann (1960): Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. Band 2. Limburg an der Lahn. Hier S. 744.
  • Ebner, Jakob (2015): Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin. Hier S. 808.
  • Kohlheim, Rosa/Kohlheim, Volker (2005): Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung [von 20.000 Nachnamen]. 2. Auflage. Mannheim. Hier S. 700.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2012): Deutscher Familiennamenatlas. Band 3: Morphologie der Familiennamen. Berlin und Boston. Hier S. 132-133.
  • Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 2. Hildesheim. Hier S. 782.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Julia Griebel
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Griebel, Julia, Wanner, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/1579/1 >