Kasten

Allgemeines

Benennung nach Rufname, siehe Karsten 1. Es handelt sich um eine Lautvariante mit Schwund des r .

Benennung nach Beruf zu mittelniederdeutsch kast , kaste , kasten , mittelhochdeutsch kaste ‘Kasten, Behälter, Truhe, Aufbewahrungsort, Geldkasten, Geldtruhe, öffentliche Kasse, Kastenamt, Verwaltung eines landesfürstlichen Speichers und Einnahmen’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für den Inhaber des Kastenamtes, Verwalter der herrschaftlichen Besitzungen oder städtischen Einnahmen und Vorräte, siehe auch Kastner 1.
Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch kaste ‘Kasten, Behälter, Truhe, Aufbewahrungsort, Geldkasten, Geldtruhe, öffentliche Kasse, Kastenamt, Verwaltung eines landesfürstlichen Speichers und Einnahmen’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Kastenmacher, Tischler.
Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch kaste ‘Kasten, Behälter, Kornboden, Kornhaus’ für jemanden, der an einer Scheune oder einem Kornspeicher, z. B. einer Zehntscheune, wohnt.
Benennung nach Herkunft zum Siedlungsnamen Kasten (mehrfach vor allem in Bayern und Österreich).

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 13.06.2020.

Bahlow, Hans (1972): Niederdeutsches Namenbuch. Walluf bei Wiesbaden. Hier S. 260.
Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2011): Deutscher Familiennamenatlas. Band 2: Graphematik/Phonologie der Familiennamen II: Konsonantismus. Berlin und New York. Hier S. 865-866.

Heuser, Rita, Kasten, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/1473/1 >