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Grüner

Allgemeines

Häufigkeit
2517
Rang
1149
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland
Österreich

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Wohnstätte, siehe Grün 2. Es handelt sich um ein Derivat mit dem Suffix -er.
  2. Benennung nach Übername, siehe Grün 1. Hier handelt es sich entweder um eine stark flektierte Adjektivform, die auf einen Vokativ zurückgehen kann, um eine Komparativform oder um ein patronymisches Suffix -er.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Herkunft zu den Siedlungsnamen Grün (mehrfach, besonders häufig in Bayern), Grüna (mehrfach in Sachsen, Thüringen und Brandenburg), Grüne (Nordrhein-Westfalen),Grünau (mehrfach in Sachsen, Bayern, Thüringen und Nordrhein-Westfalen) sowie zu den historisch mehrfach in Schlesien vorkommenden Siedlungsnamen Grunau und Gruna.
  2. Benennung nach Rufname, siehe Grün 5. Es handelt sich um ein Derivat mit patronymischem Suffix -er.
  3. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum deutschen Rufnamen Gronhart. Der Rufname basiert auf den Namengliedern althochdeutsch gruoni , altsächsisch grōni ‘grün’ und althochdeutsch harti , herti , altsächsisch hard ‘hart, stark’, wobei t im Auslaut weggefallen ist.
  4. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu einer Kurzform des Rufnamens Hieronymus. Zum Rufnamen siehe Hieronymus.

Deutung unsicher

  1. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum deutschen Rufnamen *Gronhari. Der Rufname basiert auf den Namengliedern althochdeutsch gruoni , altsächsisch grōni ‘grün’ und althochdeutsch, altsächsisch heri ‘Heer’. Aufgrund fehlender Belege für einen solchen Rufnamen bleibt diese Deutung (siehe Gottschald 2006, Seite 223) unsicher.
  2. Benennung nach Herkunft zu Siedlungsnamen, die auf -grün enden, wie Wernesgrün, Hartmannsgrün, Leupoldsgrün. Die meisten dieser Siedlungen befinden sich im Verbreitungsgebiet des Familiennamens im Grenzgebiet von Sachsen, Thüringen und Bayern, doch ist diese Deutung(siehe Naumann 2007, Seite 122) aus lautlichen Gründen unsicher.
  3. Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch gruonen ‘grün oder frisch werden/sein’. Diese Deutung (siehe Brechenmacher 1957-1960, Band 1, Seite 602) ist unsicher, weil das Motiv unklar ist.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Österreich

Häufigkeit
451
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Telefonanschlüsse
Jahr der Quelle
2005
Quelle
Geogen AT CD-ROM.

Tschechische Republik

Häufigkeit
118
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2016
Quelle
kdejsme.cz, letzter Zugriff 24.05.2019.

Polen

Häufigkeit
115
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2002
Quelle
Rymut 2003, Seite 3502.

Historische Verbreitung

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 22.05.2019.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Bahlow, Hans (1953): Schlesisches Namenbuch. Kitzingen. Hier S. 85.
  • Bahlow, Hans (1985): Deutsches Namenlexikon. Frankfurt am Main. Hier S. 189.
  • Brechenmacher, Josef Karlmann (1957): Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. Band 1. Limburg an der Lahn. Hier S. 602.
  • Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 223.
  • Naumann, Horst (2007): Das große Buch der Familiennamen. Alter, Herkunft, Bedeutung. München. Hier S. 122.
  • Rymut, Kazimierz (2003): Słownik nazwisk używanych w Polsce na paczątku XXI wieku (CD ROM). Kraków. Hier S. 3502.
  • Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 1. Hildesheim. Hier S. 629.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Julia Griebel
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Griebel, Julia, Grüner, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/1149/1 >