Kiesling

Allgemeines

Benennung nach Rufname, siehe Kiesl 2. Es liegt ein Derivat mit patronymischem Suffix -ing vor.
Benennung nach Herkunft zu den Siedlungsnamen Kiesling (zwei Wohnstätten im Landkreis Passau, Bayern; Ortsteil von Esternberg, Oberösterreich; historisch auch in Ostpreußen, jetzt Koślinka , Polen), Kißling (Einöde in Windorf, Landkreis Passau, Bayern). Diese Deutung kann für die wenigen Namenvorkommen in Bayern und (historisch) in Ostpreußen infrage kommen. Laut Hellfritzsch ist ein Herkunftname zum Siedlungsnamen Kießling (Ortsteil von Rosenthal am Rennsteig, Saale-Orla-Kreis, Thüringen) weitgehend auszuschließen, weil die betreffende Siedlung 1509 noch (abweichend vom Familiennamen) als Kisel bezeugt ist (siehe Hellfritzsch 2007, Seite 131). Eine ehemals gleichnamige Siedlung Kießling in Schlesien (siehe Kohlheim/Kohlheim 2005, Seite 375) ist nicht auffindbar.

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 11.03.2021.

Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 204.
Hellfritzsch, Volkmar (2007): Personennamen Südwestsachsens. Die Personennamen der Städte Zwickau und Chemnitz bis zum Jahre 1500 und ihre sprachgeschichtliche Bedeutung. Leipzig. Hier S. 131.
Kohlheim, Rosa/Kohlheim, Volker (2005): Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung [von 20.000 Nachnamen]. 2. Auflage. Mannheim. Hier S. 375.

Kroiß, Daniel, Kiesling, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/10073/1 >