Namen auf -ert
Deutsche Familiennamen enden häufig auf -ert (ca. 1,25 Mio Deutsche tragen einen solchen Namen). Die meisten sind durch Verschleifung aus einem germanischen Rufnamen entstanden und etymologisch begründet (z.B. Ebert < Eberhart, Siefert < Siegfried). Durch Analogie wurden aber auch ursprünglich auf -er auslautende Namen, zumeist Berufsnamen, mit -t erweitert (z.B. Schreiner > Schreinert, Gruber > Grubert). In einigen Fällen ist auch eine Erweiterung mit -ert denkbar (z.B. Klein > Kleinert). Selten kommt t-Antritt auch bei Namen auf -el vor (z.B. Strobel > Strobelt). Namen mit dem erweiterten Suffix -er+t treten gehäuft im äußeren Südwesten und im Ostmitteldeutschen auf (siehe Kunze / Nübling 2012, Seite 512-525), historisch auch in Schlesien (siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 27.09.2019)
Literaturhinweise
Literatur
- Kempf, Luise/Nowak, Jessica (2011): Neubert, Grunert, Taubert: Die Erweiterung von -er zu -ert im Licht der Familiennamengeographie. In: Heuser, Rita/Nübling, Damaris/Schmuck, Mirjam (Hrsg.): Familiennamengeographie. Ergebnisse und Perspektiven europäischer Forschung. Berlin und New York, S. 305-320.
- Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2012): Deutscher Familiennamenatlas. Band 3: Morphologie der Familiennamen. Berlin und Boston. Hier S. 512-531.
- Nübling, Damaris (2010): Von Schreiner zu Schreinert oder: auf dem Wege zu einem onymischen Suffix? Der -ert-Ausgang als Ergebnis eines onymischen Verstärkungsprozesses. In: Harnisch, Rüdiger (Hrsg.): Prozesse sprachlicher Verstärkung. Typen formaler Resegmentierung und semantischer Remotivierung. Berlin und New York, S. 129-155.
Metadaten
Daten zur Erstellung der thematischen Information
Zitierhinweis
Schmuck, Mirjam,
Namen auf -ert,
in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/thema/15/1 >