Schwender

Allgemeines

Benennung nach Wohnstätte, siehe Schwend 1. Es liegt ein Derivat mit dem Suffix -er vor.

Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch swenden ‘ausreuten, besonders das Unterholz eines Waldes’ für einen Ausreuter. Es liegt ein Derivat mit dem Suffix -er vor.
Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch swendære ‘Verschwender’ für einen verschwenderischen Menschen.

Benennung nach Herkunft zu den Siedlungsnamen Schwend (Ortsteil der Gemeinde Birgland, Landkreis Amberg-Sulzbach, Ortsteil des Marktes Hohenfels, Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz, beides Bayern), Schwendt (historisch in Pommern, heute Święte , Polen; außerdem mehrfach in Österreich), Schwende (Ortsteil der Gemeinde Herdwanden-Schönach, Landkreis Sigmaringen, Baden-Württemberg; außerdem mehrfach in Österreich und in der Schweiz), Schwenda (Ortsteil der Gemeinde Südharz, Landkreis Mansfeld-Südharz, Sachsen-Anhalt) und Schwenden (Weiler und Einöde des Marktes Altusried, Landkreis Oberallgäu, Ortsteil des Marktes Bad Grönenbach, Landkreis Unterallgäu, Ortsteil von Marktoberdorf, Landkreis Ostallgäu, alles Bayern). Diese Deutung (siehe Zoder 1968, Band 2, Seite 580) ist aufgrund der Verbreitung des Familiennamens weitgehend auszuschließen.

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 14.01.2021.

Ebner, Jakob (2015): Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin. Hier S. 686.
Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2013): Deutscher Familiennamenatlas. Band 4: Familiennamen nach Herkunft und Wohnstätte. Berlin und Boston. Hier S. 320-323.
Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 2. Hildesheim. Hier S. 580.

Fritzinger, Julia, Schwender, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/9386/1 >