Reis
Allgemeines
- Häufigkeit
- 3043
- Rang
- 937
- Sprachvorkommen
- deutsch
- Hauptverbreitung
- Deutschland
Etymologie
Hauptbedeutung
- Benennung nach Rufname, siehe Reiß 1. Es handelt sich um eine Schreibvariante.
- Benennung nach Rufname, siehe Reiß 2. Es handelt sich um eine Schreibvariante.
- Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch rīs , rīz ‘Zweig, Gehölz’ für jemanden, der an oder in einem Gehölz oder kleinen Wald wohnt.
In Einzelfällen
- Benennung nach Herkunft zu den Siedlungsnamen Reis (Ortsteil von Neunburg vorm Wald, Landkreis Schwandorf, Bayern), seltener Reißen (Einöde bei Hörgertshausen, Landkreis Freising; Einöde bei Schwarzach, Landkreis Straubing-Bogen; beide Bayern).
- Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum Rufnamen Reis, einer Kurzform von Zacharias. Zum Rufnamen siehe Zacharias 1.
- Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch reise , reis ‘Aufbruch, Reise, Kriegs-, Heereszug’ für jemanden, der umherreist (etwa als Wandergeselle oder Händler) oder an einem Heereszug teilgenommen hat.
- Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch rīse ‘herabfallender Schleier, Kopfgebinde von Frauen’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen nach dem Produkt für einen Schneider.
- Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu einer deutschen Rufnamenkurzform mit dem Namenglied althochdeutsch hrīs ‘Strauch, Busch, Zweig’ zu Vollformen wie Reising, Risolf.
- Benennung nach Übername zu türkisch reis ‘Anführer, Oberhaupt’ für eine angesehene Person.
Weitgehend auszuschließen
- Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu einer deutschen Rufnamenkurzform mit dem Namenglied althochdeutsch risi , altsächsisch wrisi ‘Riese, Ungeheuer’. Diese Deutung (siehe Gottschald 2006, Seite 409-410) ist aus lautlichen Gründen auszuschließen (siehe Kaufmann 1968, Seite 293).
Verbreitung
Verbreitung innerhalb Deutschlands
Verwandte Artikel (Auswahl)
Literaturhinweise
Literatur
- Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 409-410.
- Kaufmann, Henning (1968): Altdeutsche Personennamen: Ergänzungsband. München und Hildesheim. Hier S. 293.
- Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2009): Deutscher Familiennamenatlas. Band 1: Graphematik/Phonologie der Familiennamen I: Vokalismus. Berlin. Hier S. 527-530.
Metadaten
Daten zur Artikelerstellung
Kategorien
zu Bedeutung 1:
- Rufname
- germanischer Rufname
zu Bedeutung 2:
- Rufname
- germanischer Rufname
zu Bedeutung 3:
- Wohnstätte
- Örtlichkeit
- Baum und Gehölz
Fachbegriffe
Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.
Vernetzung
Zitierhinweis
Aydin, Mehmet,
Reis,
in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/937/1 >