Zurück zur Liste

Pahl

Allgemeines

Häufigkeit
3159
Rang
905
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum Rufnamen Pahl, einer aus Pagel (siehe Pagel 1) entstandenen kontrahierten Form von Paul. Zum Rufnamen siehe Paul 1.
  2. Benennung nach Wohnstätte zu mittelniederdeutsch pāl ‘Pfahl, besonders der Grenzpfahl, Grenze’ für jemanden, der an einem Grenzpfahl, an der Grenze des Dorfes wohnt, bzw. zu einer gleichnamigen Örtlichkeit.
  3. Benennung nach Übername zu mittelniederdeutsch pāl ‘Pfahl, besonders der Grenzpfahl, Grenze’ im übertragenen Sinn für einen steifen Menschen.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Beruf zu mittelniederdeutsch pāl ‘Pfahl, besonders der Grenzpfahl, Grenze’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für den Hersteller von Pfählen oder für den „(in Seestädten unentbehrlichen) palstöter , der das Einrammen von Pfählen bei Wasserbauten besorgte“ (Bahlow 1985, Seite 372).
  2. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum Rufnamen Pal bzw. Pál, einer ungarischen Form oder auch tschechischen bzw. slowakischen Kurz- und Koseform von Paulus . Zum Rufnamen siehe Paulus 1. Der Familienname liegt in eingedeutschter Schreibung vor.
  3. Benennung nach Beruf zu slawisch, hier insbesondere polnisch pal ‘Pfahl; Stange; auch: Stock, womit man Feuer anzündet, schürt oder verbrennt’. Es kann sich daher um einen indirekten Berufsnamen sowohl für einen Zimmermann oder aber Holzarbeiter, der mit dem Einrammen von Pfählen beschäftigt ist, als auch um einen Anheizer, der das Feuer schürt, oder auch um jemanden, der mit Feuer rodet, um einen Köhler, handeln. Der Familienname liegt in eingedeutschter Schreibung vor.
  4. Benennung nach Wohnstätte zu slawisch, hier insbesondere polnisch pal ‘Brand, Feuerbrand, Brennen, Brandstelle’ (< urslawisch *paliti ‘anzünden, brennen, niederbrennen’). Damit können durch Brandrodung urbar gemachte Stellen sowie Flächen, wo etwas verbrannt wird oder ist, gemeint sein. Der Familienname liegt in eingedeutschter Schreibung vor.

Deutung unsicher

  1. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum deutschen Rufnamen Pahl. Dieser geht zurück auf althochdeutsch, altsächsisch bald ‘kühn, stark’. Aus lautlichen Gründen und aufgrund fehlender Belege bleibt diese Rufnamen-Zuordnung (siehe Gottschald 2006, Seite 377) unsicher.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Historische Verbreitung

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 29.09.2021.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Bahlow, Hans (1985): Deutsches Namenlexikon. Frankfurt am Main. Hier S. 372.
  • Breza, Edward (2002): Nazwiska Pomorzan. Pochodzenie i zmiany Tom II. Gdańsk. Hier S. 299.
  • Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 377.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2017): Deutscher Familiennamenatlas. Band 6: Familiennamen aus Rufnamen. Berlin und Boston. Hier S. 758.

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Julia Griebel
Andrea Scheller
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Griebel, Julia und Scheller, Andrea, Pahl, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/906/1 >