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Grün

Allgemeines

Häufigkeit
3195
Rang
894
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch grüene ‘grün’. Grün kann sich sowohl auf die Farbe der Kleidung als auch im übertragenen Sinn auf einen heiteren Charakter oder das Alter (für einen unerfahrenen Menschen) beziehen.
  2. Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch grüene ‘grün’ für jemanden, der an einer grünen Stelle (Wiese, Lichtung oder Wald) oder einem entsprechend benannten Flurstück wohnt.
  3. Benennung nach Herkunft zu den Siedlungsnamen Grün (mehrfach, besonders häufig in Bayern), Grüna (mehrfach in Sachsen, Thüringen und Brandenburg), Grüne (Nordrhein-Westfalen) und Grünau (mehrfach in Sachsen, Bayern, Thüringen und Nordrhein-Westfalen).

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch grien ‘Kiessand, sandiges Ufer’ für jemanden, der an einer solchen Örtlichkeit oder einem entsprechend benannten Flurstück wohnt.
  2. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu einer Rufnamenkurzform mit dem Namenglied althochdeutsch gruoni , altsächsisch grōni ‘grün’ zu Vollformen wie Grünhardt. Diese Deutung (siehe Gottschald 2006, Seite 223) kommt nur in Einzelfällen infrage, da diese Kurzform sowie Rufnamen, die auf diesem Namenglied basieren, selten waren (siehe Förstemann 1966, Spalte 675).
  3. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum Rufnamen Simeon, Simon. Im Alten Testament ist Simeon einer der Söhne Jakobs und Stammvater eines der zwölf Stämme Israels. Die Rufnamen der Stammväter wurden in jüdischen Familiennamen zum Teil durch die in der Bibel erwähnten Symbolfarben substituiert, grün symbolisiert den Stamm Simeon (siehe Guggenheimer/Guggenheimer 1996, Seite 179). (Zum Rufnnamen siehe Simon 1.).

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Österreich

Häufigkeit
351
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Telefonanschlüsse
Jahr der Quelle
2005
Quelle
Geogen AT CD-ROM.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Förstemann, Ernst (1966): Altdeutsches Namenbuch. Erster Band: Personennamen. 2. Auflage. München. Hier Sp. 675.
  • Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 223.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2009): Deutscher Familiennamenatlas. Band 1: Graphematik/Phonologie der Familiennamen I: Vokalismus. Berlin. Hier S. 280-283.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Julia Griebel
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Griebel, Julia, Grün, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/894/1 >