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Rösler

Allgemeines

Häufigkeit
3241
Rang
866
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch reseler ‘Schuhflicker’.
  2. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch röslen ‘ein Pferd führen’ für einen Fuhrmann, Pferdeknecht oder einen Pferdehändler.
  3. Benennung nach Beruf, siehe Rose 1. Es liegt ein Derivat mit dem Suffix -er, das mit l erweitert wurde, und Umlaut vor.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Herkunft zu Siedlungsnamen wie Roßlau (Stadtteil von Dessau-Roßlau, Sachsen-Anhalt), Röslau (Landkreis Wunsiedeln, Bayern), Rößel (historisch in Schlesien, heute Reszel, Polen), Rose (Ortsteil von Nümbrecht, Oberbergischer Kreis, Nordrhein-Westfalen), Rosa (Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Thüringen), Rösa (Ortsteil von Muldestausee, Landkreis Anhalt-Bitterfeld, Sachsen-Anhalt), Rossau (Landkreis Mittelsachsen, Sachsen).
  2. Benennung nach Rufname, siehe Rösel 2. Es handelt sich um ein Derivat mit dem patronymischen Suffix -er.
  3. Benennung nach Wohnstätte, siehe Rose 6. Es liegt ein Derivat mit dem Suffix -er, das mit l erweitert wurde, und Umlaut vor.
  4. Benennung nach Beruf zu mittelniederdeutsch röse , rose ‘Kalkröste’ für jemanden, der die sogenannte Kalkröste, auch Kalkröse genannt, durchführt, bei der Kalkstein zu Kalk verbrannt wird. Es liegt ein Derivat mit dem Suffix -er, das mit l erweitert wurde, vor. Diese Deutung kann für die Vorkommen im niederdeutschen Raum zutreffen.

Deutung unsicher

  1. Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch rasen , dialektal raseln , roseln ‘rasen, toben’. Zoder versieht diese Deutung (siehe Zoder 1968, Band 2, Seite 436) mit einem Fragezeichen.
  2. Benennung nach Übername zu dialektal (schlesisch?) rösla , rosla ‘verschwenden, schwelgen’. Zoder versieht diese Deutung (siehe Zoder 1968, Band 2, Seite 436) mit einem Fragezeichen.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Historische Verbreitung

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 09.07.2021.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Bahlow, Hans (1953): Schlesisches Namenbuch. Kitzingen. Hier S. 95.
  • Ebner, Jakob (2015): Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin. Hier S. 584 und 594.
  • Hellfritzsch, Volkmar (2007): Personennamen Südwestsachsens. Die Personennamen der Städte Zwickau und Chemnitz bis zum Jahre 1500 und ihre sprachgeschichtliche Bedeutung. Leipzig. Hier S. 213-214.
  • Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 2. Hildesheim. Hier S. 436.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Lena Späth
Rita Heuser
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Späth, Lena und Heuser, Rita, Rösler, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/866/1 >