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Bektas

Allgemeines

Häufigkeit
449
Rang
8041
Sprachvorkommen
türkisch
Hauptverbreitung
Türkei

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Rufname zum türkischen Rufnamen Bektaş. Namengebend kann ein Verwandter gewesen sein, aber auch eine Benennung nach einer historischen Persönlichkeit ist wahrscheinlich. Ein Namenratgeber aus der Zeit der Einführung von Familiennamen in der Türkei gibt Bektaş als Namen mehrerer Persönlichkeiten an (siehe Atalay 1935, Seite 33). Neben weniger bedeutenden Personen, dürfte Hacı Bektaş-ı Veli allgemein bekannt gewesen sein, ein islamischer Mystiker aus dem 13. Jahrhundert, nach dem der Bektaschi-Derwisch-Orden benannt ist.
  2. Benennung nach Rufnamenmuster zu türkisch bektaş ‘Freund, Kamerad’. Die Benennung erfolgte nach dem Muster alter türkischer Rufnamen, die oft Eigenschaften, hier etwa Beliebtheit, bezeichneten, die man den Namenträgern wünschte. Das Wort ist mit dieser Bedeutung im Derleme Sözlüğü aufgeführt, einem Dialektwörterbuch, das im Rahmen der türkischen Sprachreform in den frühen Jahren der Republik zusammengestellt wurde und zum Ziel hatte, arabische und persische Lehnwörter durch Dialektwörter zu ersetzen (siehe Derleme Sözlüğü, letzter Zugriff: 19.02.2019). Als Appellativ konnte sich bektaş im standardtürkischen Wortschatz nicht durchsetzen, kommt aber als Nachbenennungsmotiv in Frage, weil auch ein Namenratgeber aus der Zeit der Einführung von Familiennamen in der Türkei das Wort übernommen hat (siehe Uraz 1935, Seite 57).

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Herkunft zum türkischen Siedlungsnamen Bektaş. Mehrere Siedlungen, die schon vor der Einführung von Familiennamen in der Türkei (1934) mit diesem Namen belegt sind, können namengebend gewesen sein.
  2. Benennung nach religiösem Motiv zum türkischen Rufnamen Bektaş. Nach Hacı Bektaş-ı Veli, einem islamischen Mystiker aus dem 13. Jahrhundert, ist der Derwisch-Orden der Bektaschi benannt. Es handelt sich dabei um einen der bedeutendsten alevitischen Orden in Anatolien, der sich bis nach Ägypten und in den Balkan verbreitete. Als Familienname kann Bektaş eine direkte Zugehörigkeit zum Orden zum Ausdruck bringen, wahrscheinlicher ist aber eine lose Assoziation oder Ehrerbietung bzw. die Zugehörigkeit von Vorfahren (bereits 1925, also neun Jahre vor dem türkischen Familiennamengesetz, wurden alle Derwisch-Konvente in der Türkei geschlossen und verboten, siehe Kreiser/Neumann 2008, Seite 413).

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Türkei

Häufigkeit
70502
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2014
Quelle
forebears.io/surnames/bekta%C5%9F, letzter Zugriff 19.02.2019.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Atalay, Besim (1935): Türk Büyükleri veya Türk Adları. Istanbul. Hier S. 33.
  • Kreiser, Klaus/Neumann, Christoph K. (2008): Kleine Geschichte der Türkei. Stuttgart. Hier S. 413.
  • Uraz, Murad (1935): Türk adları. Istanbul. Hier S. 57.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Mehmet Aydin
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Aydin, Mehmet, Bektas, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/8047/1 >