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Winter

Allgemeines

Häufigkeit
21228
Rang
68
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch winter ‘Winter’. Der Name kann sich auf einen Zinstermin oder eine Arbeitsverpflichtung, aber auch auf die bevorzugte Jahreszeit oder den Geburtstermin beziehen. Möglicherweise kann es sich auch um einen Übernamen für den Darsteller des Winters in Volksspielen handeln (siehe Schwarz 1957, Seite 299).
  2. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum Rufnamen Winter. Der Rufname basiert auf den Namengliedern althochdeutsch, altsächsisch winid ‘Volksbezeichnung der Venedi, Veneter, Wenden’ und althochdeutsch, altsächsisch heri ‘Heer’, kann aber auch auf althochdeutsch, altsächsisch wintar ‘Winter’ zurückgehen (siehe Förstemann 1966, Band 1, Spalte 1617-1620).
  3. Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch winter ‘Winter’ für jemanden, der auf der sonnenabgewandten Nordseite siedelt.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Herkunft zum Siedlungsnamen Winter (z.B. bei Jever, Seeheim-Jugenheim, Bergisch-Gladbach). Diese Deutung kommt wegen der geringen Größe der Siedlungen wohl nur in Ausnahmefällen in Frage.

Historischer Namenbeleg

Wintar (Rufname)

Belegjahr
858
Belegort
St. Gallen
Quellenangabe
Socin, 1966, Seite 222.

Winther (Rufname)

Belegjahr
1195
Belegort
Osnabrück
Quellenangabe
Schlaug, 1955, Seite 165.

Gherecke Winter

Belegjahr
1349
Belegort
Lüneburg
Quellenangabe
Zoder, 1968, Seite 846.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Österreich

Häufigkeit
2799
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Telefonanschlüsse
Jahr der Quelle
2005
Quelle
Geogen AT CD-ROM.

Schweiz

Häufigkeit
505
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Telefonanschlüsse
Jahr der Quelle
2015
Quelle
interaktiv.tagesanzeiger.ch/newsnetz/namenkarte/, letzter Zugriff 23.07.2021.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Förstemann, Ernst (1966): Altdeutsches Namenbuch. Erster Band: Personennamen. 2. Auflage. München. Hier Sp. 1617-1620.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2016): Deutscher Familiennamenatlas. Band 5: Familiennamen nach Beruf und persönlichen Merkmalen. Berlin und Boston. Hier S. 1028-1047.
  • Schlaug, Wilhelm (1955): Studien zu den altsächsischen Personennamen des 11. und 12. Jahrhunderts. Lund. Hier S. 165.
  • Schwarz, Ernst (1957): Sudetendeutsche Familiennamen aus vorhussitischer Zeit. Köln und Graz. Hier S. 299.
  • Socin, Adolf (1966): Mittelhochdeutsches Namenbuch. Hildesheim. Hier S. 222.
  • Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 2. Hildesheim. Hier S. 846.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Rita Heuser
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Heuser, Rita, Winter, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/68/1 >