Zurück zur Liste

Meyer

Allgemeines

Häufigkeit
83586
Rang
6
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Beruf zu mittelniederdeutsch, mittelhochdeutsch meier , meiger ‘Meier, Oberbauer’, entlehnt aus lateinisch māiōr ‘der Größere, Höherstehende’. Der Meier führte im Auftrag des Grundherrn unter anderem die Aufsicht über die Bewirtschaftung der Güter und übte in dessen Namen die niedere Gerichtsbarkeit aus (zu den verschiedenen Aufgaben des Meiers siehe Ebner 2015, Seite 478). Seit dem späten Mittelalter wurde die Bezeichnung auch auf den freien Bauern als Pächter eines Gutes ausgeweitet.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Beruf zu mittelniederdeutsch meier , meiger ‘Mäher’ (vergleiche Mader 1 für die Berufsbezeichnung im oberdeutschen Raum).
  2. Benennung nach Herkunft zum Siedlungsnamen Mayen (bei Koblenz). Der Familienname tritt in der Gegend um Mayen allerdings nur selten auf (siehe Karte).
  3. Benennung nach Übername zu hebräisch meïr ‘erleuchtend’ (siehe Zoder 1968, Band 2, Seite 157).
  4. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum hebräischen Rufnamen Meyer. Der Rufname basiert auf hebräisch meïr ‘erleuchtend’ und bedeutet ‘der Erleuchter’. Der Name Meyer (inklusive Schreibvarianten) belegt Platz eins der häufigsten Namen bei Personen jüdischen Glaubens in Deutschland (siehe Menk 2005, Seite xxiii).

Historischer Namenbeleg

Bernhardus Meyer

Belegjahr
1298
Belegort
Hannover

=

Bernardo Megere

Belegjahr
1274
Belegort
Hannover
Quellenangabe
Zoder, 1968, Seite 157.

Meyer Borchert der jude

Belegjahr
1655
Belegort
Hildesheim

=

Meier Burchardt jude

Belegjahr
1621
Belegort
Hildesheim
Quellenangabe
Zoder, 1968, Seite 157.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Schweiz

Häufigkeit
7315
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Telefonanschlüsse
Jahr der Quelle
2015
Quelle
interaktiv.tagesanzeiger.ch/newsnetz/namenkarte/, letzter Zugriff 16.07.2021.

Frankreich

Häufigkeit
11285
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Geburtenzahlen
Jahr der Quelle
1966-1990
Quelle
geopatronyme.com, letzter Zugriff 25.06.2015.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Ebner, Jakob (2015): Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin. Hier S. 478-479.
  • Guggenheimer, Eva/Guggenheimer, Heinrich (1996): Etymologisches Lexikon der jüdischen Familiennamen. München [u.a.]. Hier S. 299.
  • Hertzsch, Kati (2012): Jüdische Familiennamen. Beschreibung und Analyse eines Sonderfalls in der Personennamenforschung. Saarbrücken.
  • Kunze, Konrad (2001): Zur Verbreitung der häufigsten deutschen Familiennamen. In: Eichhoff, Jürgen/Seibicke, Wilfried/Wolffsohn, Michael (Hrsg.): Name und Gesellschaft. Soziale und historische Aspekte der Namengebung und Namenentwicklung. Band 2. Mannheim [u.a.], S. 179-208. Hier S. 187-188.
  • Menk, Lars (2005): A Dictionary of German-Jewish Surnames. Bergenfield. Hier S. xxiii und 533-535.
  • Müller, Gunter (1993): Schulte und Meier in Westfalen. In: Debus, Friedhelm (Hrsg.): Reader zur Namenkunde. Bd. II: Anthroponymie. 115/118. Hildesheim, S. 351-372. Hier S. 351-372.
  • Zoder, Rudolf (1951): Die niedersächsischen Meier. Eine sozial- und agrargeschichtliche Studie an Hand der Familiennamen auf -"meier". Hildesheim.
  • Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 2. Hildesheim. Hier S. 157.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Daniel Kroiß
Juliane Drenda
Veröffentlichungsdatum
03.04.2024
Zitierhinweis

Kroiß, Daniel und Drenda, Juliane, Meyer, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/6/1 >