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Koller

Allgemeines

Häufigkeit
4436
Rang
597
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland
Österreich

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Beruf, siehe Kohler 1. Es liegt eine Lautvariante ohne Dehnung vor.
  2. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch koller , einer Variante zu mittelhochdeutsch gollier , kollier ‘Halsbekleidung, Kragen’ für den Hersteller dieses Kleidungsstücks, das unter anderem auch Bestandteil von Rüstungen ist.
  3. Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch kolre ‘Koller, Wut’ für einen Menschen, der schnell die Beherrschung verliert.
  4. Benennung nach Beruf, siehe Kolar 1. Es handelt sich um eine eingedeutschte Laut- und Schreibvariante.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Herkunft zu Siedlungsnamen wie Köln. Zur Etymologie des Siedlungsnamens Köln, siehe Niemeyer 2012, Seite 323-324. Diese Deutung ist vor allem für die Namenvorkommen in Stadthagen und Umgebung wahrscheinlich (vergleiche Kunze/Nübling 2009, Band 1, Seite 174-181; siehe auch Historische Belege). Vereinzelt ist auch eine Herkunft zum Siedlungsnamen Cölln (historischer Stadtteil von Berlin, heute Teil von Berlin-Mitte; Stadtteil von Meißen, Landkreis Meißen, Sachsen; Ortsteil von Radibor, Landkreis Bautzen, Sachsen; Mannweiler-Cölln, Donnersbergkreis, Rheinland-Pfalz) möglich.

Historischer Namenbeleg

Conrad Koler, burger ze wienn

Belegjahr
1415
Belegort
Wien
Quellenangabe
Linsberger, 2012, Seite 369.

Heinrich Koller

Belegjahr
1454
Belegort
Stadthagen
Quellenangabe
Zoder, 1968, Seite 944.

Hanßen Colner

Belegjahr
1433
Belegort
Magdeburg

=

Hans Koller

Belegjahr
1434
Belegort
Magdeburg
Quellenangabe
Zoder, 1968, Seite 944.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Österreich

Häufigkeit
4166
Angaben zur Quelle
Jahr der Quelle
2005
Quelle
Geogen AT CD-ROM.

Schweiz

Häufigkeit
2774
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Telefonanschlüsse
Jahr der Quelle
2015
Quelle
interaktiv.tagesanzeiger.ch/newsnetz/namenkarte/, letzter Zugriff 02.07.2021.

Tschechische Republik

Häufigkeit
446
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2016
Quelle
kdejsme.cz, letzter Zugriff 08.02.2016.

Historische Verbreitung

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 21.10.2022.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Ebner, Jakob (2015): Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin. Hier S. 394.
  • Fischer, Reinhard E. (2005): Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. Alter - Herkunft - Bedeutung. Berlin. Hier S. 93.
  • Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 297.
  • Hohensinner, Karl (2011): Familiennamen-Atlas von Oberösterreich. Namen und Berufe. Linz. Hier S. 304-306.
  • Kohlheim, Rosa/Kohlheim, Volker (2005): Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung [von 20.000 Nachnamen]. 2. Auflage. Mannheim. Hier S. 389.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2009): Deutscher Familiennamenatlas. Band 1: Graphematik/Phonologie der Familiennamen I: Vokalismus. Berlin. Hier S. 174-181.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2013): Deutscher Familiennamenatlas. Band 4: Familiennamen nach Herkunft und Wohnstätte. Berlin und Boston. Hier S. 376-380 und 392-393.
  • Linsberger, Axel (2012): Wiener Personennamen. Ruf-, Bei- und Familiennamen des 15. Jahrhunderts aus Wiener Quellen. Frankfurt am Main. Hier S. 369.
  • Niemeyer, Manfred (Hrsg.) (2012): Deutsches Ortsnamenbuch. Berlin und Boston. Hier S. 323-324.
  • Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 1. Hildesheim. Hier S. 943-944.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Daniel Kroiß
Veröffentlichungsdatum
01.03.2023
Zitierhinweis

Kroiß, Daniel, Koller, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/597/1 >