Abel
Allgemeines
- Häufigkeit
- 4539
- Rang
- 583
- Sprachvorkommen
- deutsch
- englisch
- französisch
- Hauptverbreitung
- Deutschland
- USA
- Großbritannien
- Frankreich
Etymologie
Hauptbedeutung
- Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum deutschen Rufnamen Abel. Der Rufname ist eine zweistämmige Kurzform zu Vollformen mit dem Erstglied althochdeutsch adal , altsächsisch *athali ‘Geschlecht, Adel’ und dem Zweitglied althochdeutsch beraht , altsächsisch berht ‘hell, glänzend’ wie Albert, Albrecht (vergleiche Albert 1, Albrecht 1), die „schon früh zu Aber(t)/Abrech(t) verkürzt [begegnen], woraus als reguläre Kurzform (…) Ab(b)o, Ap(p)o entstand“ (Kunze/Nübling 2009, Band 1, Seite 93). Abel ist ein Diminutiv dieser Kurzform mit dem Suffix -l (siehe auch Apel 1). In Einzelfällen können auch andere Personennamen mit demselben Erstglied zugrunde liegen, darunter auch Frauennamen wie Adalburg (siehe Zoder 1968, Band 1, Seite 145).
In Einzelfällen
- Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum Rufnamen Abel. Im Alten Testament wird Abel (zu hebräisch hebel ‘Hauch, Vergänglichkeit’), der zweite Sohn Adams, von seinem Bruder Kain erschlagen. Da dieser Rufname in Deutschland erst nach der Reformation geläufig wurde, kann diese Deutung allenfalls in Einzelfällen zutreffen (vergleiche Brechenmacher 1957-1960, Band 1, Seite 2, der diese Deutung ablehnt). Für die Fälle, in denen der Familienname nicht-deutschsprachiger Herkunft ist, ist diese Deutung jedoch mehrheitlich anzunehmen (für Großbritannien siehe Hanks/Coates/McClure 2016, Band 1, Seite 3; für Frankreich Morlet 1991, Seite 23).
Weitgehend auszuschließen
- Benennung nach Herkunft zum Siedlungsnamen Abel, laut Zoder mehrfach in Schleswig-Holstein (siehe Zoder 1968, Band 1, Seite 145). Die betreffenden Siedlungen sind nicht auffindbar. Eine ebenfalls von Zoder angeführte Siedlung Abelen im Rheinland kommt aus lautlichen Gründen nicht in Frage und ist ebenfalls nicht auffindbar. Die Siedlung Abel in Bayern (zur Stadt Bad Aibling gehörender Wohnplatz) ist aufgrund der Form und der Verbreitung des Familiennamens sowie aufgrund der geringen Größe der Siedlung weitgehend auszuschließen.
Historischer Namenbeleg
Hannes Stapel . . Abele sin dochter
- Belegjahr
- 1343
- Belegort
- Braunschweig
- Quellenangabe
- Zoder, 1968, Seite 145.
Abelo (Rufname)
- Belegjahr
- 1323
- Belegort
- Kloster Heisterbach (bei Bonn)
=
Albertus (Rufname)
- Belegjahr
- 1323
- Belegort
- Kloster Heisterbach (bei Bonn)
- Quellenangabe
- Esser, 1949, Seite 7.
Verbreitung
Verbreitung innerhalb Deutschlands
Verbreitung außerhalb Deutschlands
USA
- Häufigkeit
- 18243
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Einwohnerzahlen
- Jahr der Quelle
- 2000
- Quelle
- names.mongabay.com/data/a/ABEL.html, letzter Zugriff 09.04.2019.
Großbritannien
- Häufigkeit
- 2761
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Einwohnerzahlen
- Jahr der Quelle
- 2011
- Quelle
- Hanks/Coates/McClure 2016, Seite 3.
Frankreich
- Häufigkeit
- 718
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Geburtenzahlen
- Jahr der Quelle
- 1966-1990
- Quelle
- geopatronyme.com, letzter Zugriff 09.04.2019.
Polen
- Häufigkeit
- 291
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Einwohnerzahlen
- Jahr der Quelle
- 2002
- Quelle
- Rymut 2003, Seite 3.
Niederlande
- Häufigkeit
- 270
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Einwohnerzahlen
- Jahr der Quelle
- 2007
- Quelle
- cbgfamilienamen.nl/nfb/, letzter Zugriff 09.04.2019.
Historische Verbreitung
Zur historischen Verbreitung des Familiennamens Abel siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 09.04.2019. Zum Vorkommen in Pommern siehe auch Bahlow 1982, Seite 13.
Verwandte Artikel (Auswahl)
Literaturhinweise
Literatur
- Bahlow, Hans (1982): Pommersche Familiennamen. Ihr Geschichts- u. Heimatwert. Neustadt an der Aisch. Hier S. 13.
- Brechenmacher, Josef Karlmann (1957): Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. Band 1. Limburg an der Lahn. Hier S. 2.
- Debrabandere, Frans (2003): Woordenboek van de familienamen in België en Noord-Frankrijk. Amsterdam [u.a.]. Hier S. 46.
- Esser, Theodor Richard (1949): Die Personennamen des Heisterbacher Urkundenbuches bis zum Jahre 1500. Bonn. Hier S. 7.
- Hanks, Patrick (Hrsg.) (2003): Dictionary of American Family Names. Band 1. Oxford, New York. Hier S. 3.
- Hanks, Patrick/Coates, Richard/McClure, Peter (2016): The Oxford Dictionary of Family Names in Britain and Ireland. Band 1. Oxford. Hier S. 3.
- Kohlheim, Volker/Kohlheim, Rosa (2016): Duden: Das große Vornamenlexikon. Herkunft und Bedeutung von über 8000 Vornamen. 5. Auflage. Berlin. Hier S. 48.
- Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2009): Deutscher Familiennamenatlas. Band 1: Graphematik/Phonologie der Familiennamen I: Vokalismus. Berlin. Hier S. 92-95 und 612-615.
- Morlet, Marie-Thérèse (1991): Dictionnaire étymologique des noms de famille. Paris. Hier S. 23.
- Rymut, Kazimierz (2003): Słownik nazwisk używanych w Polsce na paczątku XXI wieku (CD ROM). Kraków. Hier S. 3.
- Seibicke, Wilfried (1996): Historisches Deutsches Vornamenbuch. Band 1: A-E. Berlin und New York. Hier S. 6-7.
- Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 1. Hildesheim. Hier S. 145.
Weblinks
- Artikel Abel in: Ökumenisches Heiligenlexikon, letzter Zugriff: 09.04.2019.
- Eintrag Abel in: Nederlandse Familienamenbank, letzter Zugriff: 09.04.2019.
- Eintrag Abel in: Geonames, letzter Zugriff: 09.04.2019.
Metadaten
Daten zur Artikelerstellung
Kategorien
zu Bedeutung 1:
- Rufname
- germanischer Rufname
- Albert
- Derivation
- Diminutiv
- l-Diminutiv
Fachbegriffe
Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.
Thematische Informationen
Vernetzung
Zitierhinweis
Kroiß, Daniel,
Abel,
in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/583/1 >