Weller
Allgemeines
- Häufigkeit
- 4881
- Rang
- 528
- Sprachvorkommen
- deutsch
- englisch
- Hauptverbreitung
- Deutschland
- USA
- Großbritannien
Etymologie
Hauptbedeutung
- Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch, mittelenglisch wellen ‘zum sieden oder schmelzen bringen, aufwallen machen, aufkochen, sieden lassen, zusammenschweißen’ für den Metallschmelzer oder Salzsieder.
- Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch wellen ‘runden, rollen, wälzen, streichen, schmieren’, mittelniederdeutsch welleren ‘mit Rohr bzw. Strohbüscheln, die mit Lehm beschmiert sind, eine Balkenlage überziehen bzw. ein Fachwerk ausfüllen’ für einen Handwerker, der mit zusammengeballtem Stroh und Lehm Fachwerkwände ausfüllt.
- Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch wellere , waller ‘fahrender Mann, Wanderer, Pilger, Wallfahrer’, mittelniederdeutsch wallen ‘wandern, umherschweifen, wallfahrten’ für jemanden, der eine Pilgerfahrt unternommen hat, einen Fahrenden oder eine unstete Person.
- Benennung nach Wohnstätte, siehe Waller 2. Es handelt sich um eine Lautvariante mit Umlaut.
- Benennung nach Wohnstätte, siehe Waller 3. Es handelt sich um eine Lautvariante mit Umlaut.
In Einzelfällen
- Benennung nach Herkunft zu den Siedlungsnamen Welle (Landkreis Harburg, Ortsteil von Lanhausen, Landkreis Cuxhaven, beide Niedersachsen; Ortsteil von Stendal, Sachsen-Anhalt; Groß-Welle, Ortsteil von Gumtow, Landkreis Prignitz, Brandenburg), Wellen (Landkreis Trier-Saarburg, Rheinland-Pfalz; Ortsteil von Hohe Börde, Landkreis Börde, Sachsen-Anhalt; Gemeindeteil von Edertal, Landkreis Waldeck-Frankenberg, Hessen; Ortschaft in der Gemeinde Beverstedt, Landkreis Cuxhaven, Niedersachsen). Aufgrund der Verbreitung des Familiennamens kommen die Siedlungsnamen im nördlichen Deutschland kaum in Frage.
- Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch welle ‘Woge, Welle, etwas walzenförmig Zusammengebundenes oder Gerolltes: Stroh-, Reisigbündel, Rundholz, drehbarer Zylinder, Welle, Walze’ für einen Landarbeiter, der Reisig- oder Strohbündel herstellt, oder einen Händler mit Stroh, Reisig oder auch Stoffballen.
- Benennung nach Herkunft, siehe Waller 4. Es handelt sich um eine Lautvariante mit Umlaut.
- Benennung nach Herkunft, siehe Waller 5. Es handelt sich um eine Lautvariante mit Umlaut.
- Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch welle ‘Woge, Welle, etwas walzenförmig Zusammengebundenes oder Gerolltes: Stroh-, Reisigbündel, Rundholz, drehbarer Zylinder, Welle, Walze’ für jemanden mit gedrungener, walzenförmiger Körperstatur.
- Benennung nach Rufname, siehe Willer 1. Es handelt sich um eine Lautvariante.
- Benennung nach Rufname, siehe Willer 2. Es handelt sich um eine Lautvariante.
- Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch welære , weller ‘Wähler’ für jemanden, der eine Wahl treffen muss oder dazu berechtigt ist, jemanden in ein Amt zu wählen.
- Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch walre , waller ‘Wal, regional für Wels’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Fischer.
- Benennung nach Wohnstätte zu mittelniederdeutsch wallen ‘aufwallen, sieden’ oder mittelenglisch welle ‘Quelle’ für jemanden, der an einer sprudelnden, wallenden Quelle wohnt.
Verbreitung
Verbreitung innerhalb Deutschlands
Verbreitung außerhalb Deutschlands
USA
- Häufigkeit
- 16916
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Einwohnerzahlen
- Jahr der Quelle
- 2000
- Quelle
- namecensus.com/data/w/WELLER.html, letzter Zugriff 26.10.2020.
Großbritannien
- Häufigkeit
- 5651
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Einwohnerzahlen
- Jahr der Quelle
- 2011
- Quelle
- Hanks/Coates/McClure 2016, Seite 2859.
Historische Verbreitung
Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 19.10.2020.
Verwandte Artikel (Auswahl)
- Waller
- Wäller
- Wellermann
- Wellert
Literaturhinweise
Literatur
- Ebner, Jakob (2015): Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin. Hier S. 828.
- Hanks, Patrick/Coates, Richard/McClure, Peter (2016): The Oxford Dictionary of Family Names in Britain and Ireland. Band 4. Oxford. Hier S. 2859-2860.
- Hellfritzsch, Volkmar (2007): Personennamen Südwestsachsens. Die Personennamen der Städte Zwickau und Chemnitz bis zum Jahre 1500 und ihre sprachgeschichtliche Bedeutung. Leipzig. Hier S. 296.
- Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2016): Deutscher Familiennamenatlas. Band 5: Familiennamen nach Beruf und persönlichen Merkmalen. Berlin und Boston. Hier S. 337.
Metadaten
Daten zur Artikelerstellung
Kategorien
zu Bedeutung 1:
- Beruf
- Metallverarbeitung
- Bergbau und Hüttenwesen
- Nahrungsmittelherstellung
- Derivation
- -er
zu Bedeutung 2:
- Beruf
- Baugewerbe
- Derivation
- -er
zu Bedeutung 3:
- Übername
- biographisches Merkmal
- Verhalten und Gewohnheiten
- Verhaltensmerkmal
- Derivation
- -er
zu Bedeutung 4:
- Wohnstätte
- Örtlichkeit
- Bauten-/Gebäudebezeichnung
- Derivation
- -er
zu Bedeutung 5:
- Wohnstätte
- Örtlichkeit
- Baum und Gehölz
- Derivation
- -er
Fachbegriffe
Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.
Thematische Informationen
Vernetzung
Zitierhinweis
Heuser, Rita,
Weller,
in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/528/1 >