Herberg
Allgemeines
- Häufigkeit
- 690
- Rang
- 5065
- Sprachvorkommen
- deutsch
- Hauptverbreitung
- Deutschland
Etymologie
Hauptbedeutung
- Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch herberge , hereberge , mittelniederdeutsch harberge , harbarge , herberge , hēreberge ‘Herberge, (vorübergehende) Unterkunft (besonders für Fremde, Gäste), Quartier, Gasthaus’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Herbergswirt (vergleiche Herberger 1).
- Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch herberge , hereberge , mittelniederdeutsch harberge , harbarge , herberge , hēreberge ‘Herberge, (vorübergehende) Unterkunft (besonders für Fremde, Gäste), Quartier, Gasthaus’ für jemanden, der an oder in einer Herberge wohnt, laut Brechenmacher auch für einen „Mietswohner“ (Brechenmacher 1957-1960, Band 1, Seite 701).
- Benennung nach Herkunft zu den Siedlungsnamen Herberg (einstige Hofschaft auf dem Gebiet der Stadt Solingen, Nordrhein-Westfalen), Herberge (Ortsteil von Schalksmühle, Märkischer Kreis, Nordrhein-Westfalen), Herbergen (Ortsteil von Wardenburg, Landkreis Oldenburg; Ortsteil von Essen (Oldenburg), Landkreis Cloppenburg, beide Niedersachsen; Ortsteil von Liebstadt, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Sachsen). Infrage kommt auch die Wüstung Herbergen (Region Hannover, Niedersachsen), 1149 belegt als Herebergen (siehe Ohainski/Udolph 1998, Seite 204-206). Aufgrund der Verbreitung des Familiennamens ist die Siedlung Herberge in Hessen (siehe Kohlheim/Kohlheim 2005, Seite 323-324) weitgehend auszuschließen (gemeint ist offenbar die Wüstung Herberge in der Gemarkung Naumburg, Landkreis Kassel, siehe Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen, letzter Zugriff: 02.08.2021) .
Historischer Namenbeleg
Otten van Herberge
- Belegjahr
- 1386
- Belegort
- Hildesheim
- Quellenangabe
- Zoder, 1968, Seite 723.
Verbreitung
Verbreitung innerhalb Deutschlands
Verbreitung außerhalb Deutschlands
Polen
- Häufigkeit
- 67
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Einwohnerzahlen
- Jahr der Quelle
- 2002
- Quelle
- Rymut 2003, Seite 3825.
Historische Verbreitung
Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 29.07.2021.
Verwandte Artikel (Auswahl)
Literaturhinweise
Literatur
- Brechenmacher, Josef Karlmann (1957): Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. Band 1. Limburg an der Lahn. Hier S. 701.
- Kohlheim, Rosa/Kohlheim, Volker (2005): Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung [von 20.000 Nachnamen]. 2. Auflage. Mannheim. Hier S. 323-324.
- Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2016): Deutscher Familiennamenatlas. Band 5: Familiennamen nach Beruf und persönlichen Merkmalen. Berlin und Boston. Hier S. 523.
- Ohainski, Uwe/Udolph, Jürgen (1998): Die Ortsnamen des Landkreises Hannover und der Stadt Hannover. Bielefeld. Hier S. 203-206.
- Rymut, Kazimierz (2003): Słownik nazwisk używanych w Polsce na paczątku XXI wieku (CD ROM). Kraków. Hier S. 3825.
- Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 1. Hildesheim. Hier S. 723.
Weblinks
- Eintrag Herbergen in: Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen, letzter Zugriff: 02.08.2021.
Metadaten
Daten zur Artikelerstellung
Kategorien
zu Bedeutung 1:
- Beruf
- indirekt
- Handel
- Wirt
zu Bedeutung 2:
- Wohnstätte
- Örtlichkeit
- Bauten-/Gebäudebezeichnung
zu Bedeutung 3:
- Herkunft
- Siedlungsname
Fachbegriffe
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Vernetzung
Zitierhinweis
Kroiß, Daniel,
Herberg,
in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/5065/1 >