Hahn
Allgemeines
- Häufigkeit
- 27014
- Rang
- 49
- Sprachvorkommen
- deutsch
- Hauptverbreitung
- Deutschland
Etymologie
Hauptbedeutung
- Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch hane , han , mittelniederdeutsch hane ‘Hahn’ für einen stolzen, streitlustigen Menschen. Für die verschiedenen Eigenschaften, die dem Hahn zugesprochen werden, siehe Deutsches Wörterbuch, letzter Zugriff: 23.02.2016 (insbesondere unter 1b-1d). So duldet der Hahn kein weiteres Männchen neben sich. Er gilt als geschlechtlich rege, in seiner Funktion als Weckrufer jedoch auch als wachsam und zuverlässig.
- Benennung nach Herkunft zu den häufigen Siedlungsnamen Hagen, Hain und Hahn, die in ganz Deutschland verbreitet sind (zur Etymologie des Siedlungsnamens Hagen sowie zu den kontrahierten Formen Hain und Hahn siehe Niemeyer 2012, Seite 236).
- Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch hagen , hain ‘Dornbusch; eingefriedeter, umhegter Ort’ für jemanden, der an einem Dornbusch oder einem kleinen Buschwald wohnt. Die Form Hahn ist entweder direkt aus hagen kontrahiert oder aus hain monophthongiert.
- Benennung nach Wohnstätte zum Häusernamen Zum Hahn (siehe historische Belege).
- Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum Rufnamen Hano, Hanno, einer Kurzform von Johannes (vergleiche Johannes 1).
In Einzelfällen
- Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu einer deutschen Rufnamenkurzform mit dem Namenglied althochdeutsch, altsächsisch hagan ‘umfriedeter Ort’ zu Vollformen wie Heinrich.
Deutung unsicher
- Benennung nach Rufname, siehe Gallus 1. Es liegt eine Eindeutschung vor (siehe Zoder 1968, Band 1, Seite 652). Die Übersetzung lateinischer Namen ins Deutsche ist unüblich.
- Benennung nach Rufname, siehe Kahn 2. Es liegt eine Lautvariante vor, die allerdings nicht erklärt ist (siehe Gottschald 2006, Seite 142, Seite 232).
- Benennung nach Beruf, siehe Kahn 3. Es liegt eine Lautvariante vor, die allerdings nicht erklärt ist (siehe Gottschald 2006, Seite 142, Seite 232).
- Benennung nach Beruf, siehe Kahn 1. Es liegt eine Lautvariante vor, die allerdings nicht erklärt ist (siehe Gottschald 2006, Seite 142, Seite 232).
Historischer Namenbeleg
Clewy zem Hane
- Belegjahr
- 1437
- Belegort
- Freiburg i.Br.
- Quellenangabe
- Dziuba, 1966, Seite 86.
Vrban Hahn
- Belegjahr
- 1460
- Belegort
- Altenburg
- Quellenangabe
- Grünert, 1958, Seite 359.
Jordanus miles cognomine dictus Hane
- Belegjahr
- 1295
- Belegort
- Goslar
=
Jordanus Gallus miles
- Belegjahr
- 1298
- Belegort
- Goslar
- Quellenangabe
- Zoder, 1968, Seite 652.
Verbreitung
Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands
Österreich
- Häufigkeit
- 1785
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Telefonanschlüsse
- Jahr der Quelle
- 2005
- Quelle
- Geogen AT CD-ROM.
Polen
- Häufigkeit
- 615
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Einwohnerzahlen
- Jahr der Quelle
- 2002
- Quelle
- Rymut 2003, Seite 3683.
Frankreich
- Häufigkeit
- 491
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Geburtenzahlen
- Jahr der Quelle
- 1966-1990
- Quelle
- geopatronyme.com, letzter Zugriff 17.02.2016.
Tschechische Republik
- Häufigkeit
- 365
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Einwohnerzahlen
- Jahr der Quelle
- 2014
- Quelle
- kdejsme.cz, letzter Zugriff 17.02.2016.
Schweiz
- Häufigkeit
- 230
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Telefonanschlüsse
- Jahr der Quelle
- 2015
- Quelle
- interaktiv.tagesanzeiger.ch/newsnetz/namenkarte/, letzter Zugriff 02.07.2021.
Historische Verbreitung
Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 28.05.2019.
Verwandte Artikel (Auswahl)
Literaturhinweise
Literatur
- Dziuba, Bernhard (1966): Familiennamen nach Freiburger Quellen des 12.-15. Jahrhunderts. Freiburg im Breisgau. Hier S. 86.
- Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 142 und 230-232.
- Grünert, Horst (1958): Die altenburgischen Personennamen. Ein Beitrag zur mitteldeutschen Namenforschung. Tübingen. Hier S. 359.
- Kohlheim, Rosa/Kohlheim, Volker (2005): Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung [von 20.000 Nachnamen]. 2. Auflage. Mannheim. Hier S. 303.
- Kollmann, Cristian/Gilles, Peter/Muller, Claire (2016): Luxemburger Familiennamenbuch. Berlin, Boston. Hier S. 132-133.
- Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2009): Deutscher Familiennamenatlas. Band 1: Graphematik/Phonologie der Familiennamen I: Vokalismus. Berlin. Hier S. 799-800.
- Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2013): Deutscher Familiennamenatlas. Band 4: Familiennamen nach Herkunft und Wohnstätte. Berlin und Boston. Hier S. 268-287.
- Niemeyer, Manfred (Hrsg.) (2012): Deutsches Ortsnamenbuch. Berlin und Boston. Hier S. 236.
- Rymut, Kazimierz (2003): Słownik nazwisk używanych w Polsce na paczątku XXI wieku (CD ROM). Kraków. Hier S. 3683.
- Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 1. Hildesheim. Hier S. 652.
Weblinks
- Artikel Hahn in: Deutsches Wörterbuch, letzter Zugriff: 17.02.2016.
- Artikel Hain in: Deutsches Wörterbuch, letzter Zugriff: 17.02.2016.
- Artikel Hahn in: Oekonomische Encyklopädie, letzter Zugriff: 17.02.2016.
Metadaten
Daten zur Artikelerstellung
Kategorien
zu Bedeutung 1:
- Übername
- Verhaltensmerkmal
- Charakter
zu Bedeutung 2:
- Herkunft
- Siedlungsname
zu Bedeutung 3:
- Wohnstätte
- Örtlichkeit
- Baum und Gehölz
zu Bedeutung 4:
- Wohnstätte
- Hof- und Hausname
- Hausname
zu Bedeutung 5:
- Rufname
- hebräischer Rufname
- Johannes
Fachbegriffe
Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.
Vernetzung
Zitierhinweis
Kroiß, Daniel,
Hahn,
in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/49/1 >