Heil
Allgemeines
- Häufigkeit
- 5383
- Rang
- 464
- Sprachvorkommen
- deutsch
- Hauptverbreitung
- Deutschland
Etymologie
Hauptbedeutung
- Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patro- oder Metronym zu einer deutschen Rufnamenkurzform mit dem Namenglied althochdeutsch heil , altsächsisch hēl ‘heil, gesund’ zu Vollformen wie Heilwig (männlich oder weiblich) oder Heilger (männlich).
- Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch heil ‘gesund, heil’, mittelhochdeutsch heil ‘Gesundheit, Glück’.
In Einzelfällen
- Benennung nach Übername, siehe Hejl 1. Es handelt sich um eine eingedeutschte Laut- und Schreibvariante.
Deutung unsicher
- Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu Heil, einer Kurzform des Rufnamens Heinrich(siehe Bahlow 1985, Seite 219; Kohlheim/Kohlheim 2005, Seite 317;Naumann 2007, Seite 133). Zum Rufnamen siehe Heinrich 1. Diese Deutung wird nur durch eine einzige Rufnamengleichung gestützt: „Heylemannus de Dorheim […] = Heinemannus de Dorheim 1314 […] = Heinricus de Dorheim 1314“ (Arend 1934, Seite 11). Diese Gleichung könnte jedoch auch auf Verschreibung zurückgehen, zumal die Entstehung dieser Kurzform nicht geklärt ist.
Weitgehend auszuschließen
- Benennung nach Rufname, siehe Heidel 1. Es liegt eine Lautvariante mit Ausfall von de vor. Diese Deutung (siehe Zoder 1968, Band 1, Seite 317) käme vor allem für Nordwestdeutschland in Frage, wo Ausfall von de verbreitet ist (siehe Kunze/Nübling 2011, Band 2, Seite 214-243), der Name Heil jedoch kaum auftritt.
- Benennung nach Herkunft zum Siedlungsnamen Heil (Stadtteil von Bergkamen, Kreis Unna, Nordrhein-Westfalen). Diese Deutung (siehe Zoder 1968, Band 1, Seite 317) ist wegen der Verbreitung des Familiennamens weitgehend auszuschließen.
Historischer Namenbeleg
Heil (männlicher Rufname)
- Belegjahr
- 1365-1378
- Belegort
- Regensburg
- Quellenangabe
- Kohlheim, 1977, Seite 330.
Josef Heil
- Belegjahr
- 1887
- Belegort
- Písek, Südböhmen
- Quellenangabe
- des.genealogy.net/search/show/20892171, letzter Zugriff: 06.09.2021.
Verbreitung
Verbreitung innerhalb Deutschlands
Verbreitung außerhalb Deutschlands
Österreich
- Häufigkeit
- 202
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Telefonanschlüsse
- Jahr der Quelle
- 2005
- Quelle
- Geogen AT CD-ROM.
Ungarn
- Häufigkeit
- 238
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Einwohnerzahlen
- Jahr der Quelle
- 2007
- Quelle
- Hajdú 2012, Seite 425.
Verwandte Artikel (Auswahl)
Literaturhinweise
Literatur
- Arend, Maria (1934): Die Personennamen des Friedberger Urkundenbuches I. Band 1216-1410. Bottrop. Hier S. 10.
- Bahlow, Hans (1985): Deutsches Namenlexikon. Frankfurt am Main. Hier S. 219.
- Hajdú, Mihály (2012): Újmagyarkori családneveink tára. XVIII - XXI. század. [Sammlung der ungarischen Familiennamen der Neuzeit: 18.-21. Jh.]. I. adatok [1. Band]. Budapest. Hier S. 425.
- Kohlheim, Volker (1977): Regensburger Rufnamen des 13. und 14. Jahrhunderts. Linguistische und sozio-onomastische Untersuchungen zu Struktur und Motivik spätmittelalterlicher Anthroponyme. Wiesbaden. Hier S. 330.
- Kohlheim, Rosa/Kohlheim, Volker (2005): Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung [von 20.000 Nachnamen]. 2. Auflage. Mannheim. Hier S. 317.
- Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2011): Deutscher Familiennamenatlas. Band 2: Graphematik/Phonologie der Familiennamen II: Konsonantismus. Berlin und New York. Hier S. 214-243.
- Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2017): Deutscher Familiennamenatlas. Band 6: Familiennamen aus Rufnamen. Berlin und Boston. Hier S. 262-265 und 281.
- Naumann, Horst (2007): Das große Buch der Familiennamen. Alter, Herkunft, Bedeutung. München. Hier S. 133.
- Seibicke, Wilfried (1998): Historisches Deutsches Vornamenbuch. Band 2: F-K. Berlin und New York. Hier S. 315.
- Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 1. Hildesheim. Hier S. 317.
Metadaten
Daten zur Artikelerstellung
Kategorien
zu Bedeutung 1:
- Rufname
- germanischer Rufname
- weiblicher Rufname
zu Bedeutung 2:
- Übername
- biographisches Merkmal
- äußerliche Erscheinung
- körperliches Merkmal
Fachbegriffe
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Vernetzung
Zitierhinweis
Dräger, Kathrin,
Heil,
in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/464/1 >