Zurück zur Liste

Donat

Allgemeines

Häufigkeit
778
Rang
4457
Sprachvorkommen
deutsch
türkisch
tschechisch
polnisch
französisch
Hauptverbreitung
Deutschland
Türkei
Tschechische Republik
Polen
Frankreich

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum Rufnamen Donat. Der Rufname geht auf lateinisch donatus ‘der Geschenkte’ zurück. „Es sind zwei Interpretationen möglich: der von Gott den Eltern geschenkte, oder: der an Gott geschenkte“ (Huber 1986, Band 1, Seite 78). Der Name Donatus wurde bei den frühen Christen häufig vergeben und war durch die Verehrung mehrerer Heiliger bekannt. Am bedeutendsten war der heilige Donatus von Arezzo (4. Jahrhundert), einer der Schutzheiligen der alten Diözese Meißen und heute einer der Patrone des Bistums Dresden-Meißen. „An der Beliebtheit des Namens hat zweifellos der ‘Donat(us)’, das grammatische Lehrbuch des römischen Rhetors Aelius Donatus (Mitte 4. Jh. p. Chr.), das im M[ittel]a[lter] und im 16. Jh. in den Schulen gebraucht wurde, erheblichen Anteil“ (Zoder 1968, Band 1, Seite 378). Der Familienname kann auch durch Zuwanderung nach Deutschland gelangt sein, vor allem aus Tschechien (hier Eindeutschung aus Donát), Polen und Frankreich.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Rufname zum türkischen Rufnamen Donat. Meist liegt ein Patronym vor, also die Benennung nach einem Vorfahren mit diesem Rufnamen. Ein Namenratgeber aus der Zeit der Einführung von Familiennamen in der Türkei gibt Donat als Name eines hunnischen Anführers an (siehe Atalay 1935, Seite 49); die Benennung kann also auch nach diesem erfolgt sein.
  2. Benennung nach Beruf zu türkisch donat , Imperativ zu donatmak ‘ausstatten, schmücken, ausrüsten’ beispielsweise für jemanden, der in der Textilverarbeitung tätig ist (Schneider).

Historischer Namenbeleg

Donat (Rufname)

Belegjahr
1440
Belegort
Calbe
Quellenangabe
Zoder, 1968, Seite 378.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Türkei

Häufigkeit
3532
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2014
Quelle
forebears.io/surnames/donat, letzter Zugriff 04.10.2018.

Tschechische Republik

Häufigkeit
534
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2016
Quelle
kdejsme.cz, letzter Zugriff 15.08.2018.
Kommentar zur Verbreitung im Ausland

Die Angaben beziehen sich auf die Namenform Donát .

Frankreich

Häufigkeit
435
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Geburtenzahlen
Jahr der Quelle
1966-1990
Quelle
geopatronyme.com, letzter Zugriff 15.08.2018.

Polen

Häufigkeit
409
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2002
Quelle
Rymut 2003, Seite 2126.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Atalay, Besim (1935): Türk Büyükleri veya Türk Adları. Istanbul. Hier S. 49.
  • Hanks, Patrick (Hrsg.) (2003): Dictionary of American Family Names. Band 1. Oxford, New York. Hier S. 478.
  • Huber, Konrad (1986): Die Personennamen Graubündens. Mit Ausblicken auf Nachbargebiete. Teil 1. Bern. Hier S. 78.
  • Kohlheim, Volker/Kohlheim, Rosa (2016): Duden: Das große Vornamenlexikon. Herkunft und Bedeutung von über 8000 Vornamen. 5. Auflage. Berlin. Hier S. 135.
  • Kremer, Dietlind (2016): Heiligenverehrung und ostmitteldeutsche Namen. In: Dräger, Kathrin/Fahlbusch, Fabian/Nübling, Damaris (Hrsg.): Heiligenverehrung und Namengebung. Berlin, Boston, S. 179-222. Hier S. 211-212.
  • Moldanová, Dobrava (2015): Naše příjmení. 4. Auflage. Praha. Hier S. 43.
  • Morlet, Marie-Thérèse (1991): Dictionnaire étymologique des noms de famille. Paris. Hier S. 340.
  • Nied, Edmund (1924): Heiligenverehrung und Namengebung. Sprach- und kulturgeschichtlich mit Berücksichtigung der Familiennamen. Freiburg im Breisgau. Hier S. 61.
  • Rymut, Kazimierz (2003): Słownik nazwisk używanych w Polsce na paczątku XXI wieku (CD ROM). Kraków. Hier S. 2126.
  • Seibicke, Wilfried (1996): Historisches Deutsches Vornamenbuch. Band 1: A-E. Berlin und New York. Hier S. 530-531.
  • Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 1. Hildesheim. Hier S. 378.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Kathrin Dräger
Ayşe Polat
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Dräger, Kathrin und Polat, Ayşe, Donat, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/4457/1 >