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Eder

Allgemeines

Häufigkeit
5621
Rang
437
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Österreich
Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch œde ‘unbebauter, unbewohnter Grund’ für jemanden, dessen Hof abseits der Besiedlung bzw. an einem entsprechend benannten Flurstück liegt.
  2. Benennung nach Herkunft zu Siedlungsnamen wie Ed (häufig, vor allem in Bayern und Österreich), Edt (mehrfach, vor allem in Bayern und Österreich), Öd (häufig, vor allem in Bayern), Oed (sehr häufig in Bayern und Österreich), Eder (mehrfach, vor allem in Bayern). Weitere Siedlungsnamen wie Ederen (Stadtteil von Linnich, Kreis Düren, Nordrhein-Westfalen) und Dödra (Ortsteil von Weischlitz, Vogtlandkreis, Sachsen) kommen aufgrund der Verbreitung des Familiennamens kaum in Frage.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch eter , mittelniederdeutsch ēder ‘geflochtener Zaun, Umzäunung des Dorfes, eingezäuntes Grundstück, Saum, Rand’ für jemanden, der an der Begrenzung des Dorfes oder der Gemarkung wohnt.
  2. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch eter , mittelniederdeutsch ēder ‘geflochtener Zaun, Umzäunung des Dorfes, eingezäuntes Grundstück, Saum, Rand’ für jemanden, der geflochtene Zäune errichtet.
  3. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum Rufnamen Eder. Der Rufname basiert auf den Namengliedern althochdeutsch adal , altsächsisch *athali ‘Geschlecht, Adel’ und althochdeutsch, altsächsisch heri ‘Heer’. Das Erstglied ist zu Ad- / Ed- kontrahiert, das Zweitglied zu -er abgeschwächt.

Weitgehend auszuschließen

  1. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum Rufnamen Ether. Der Rufname basiert auf den Namengliedern altsächsisch ōd , altfriesisch ethel ‘Besitz, Reichtum’ und altsächsisch heri , altfriesisch here ‘Heer’. Da es sich nach Gottschald um eine altfriesische Rufnamenform handelt, ist diese Deutung (siehe Gottschald 2006, Seite 372) aufgrund der Verbreitung des Familiennamens auszuschließen.
  2. Benennung nach Wohnstätte zum Gewässernamen Eder (Zufluss der Fulda). Aufgrund der Verbreitung des Familiennamens ist diese Deutung weitgehend auszuschließen.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Österreich

Häufigkeit
7025
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Telefonanschlüsse
Jahr der Quelle
2005
Quelle
Geogen AT CD-ROM.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 372.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2012): Deutscher Familiennamenatlas. Band 3: Morphologie der Familiennamen. Berlin und Boston. Hier S. 236-237.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2013): Deutscher Familiennamenatlas. Band 4: Familiennamen nach Herkunft und Wohnstätte. Berlin und Boston. Hier S. 933-934.

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Rita Heuser
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Heuser, Rita, Eder, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/437/1 >