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Weise

Allgemeines

Häufigkeit
5958
Rang
403
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch wīs , wīse mittelniederdeutsch wīs ‘weise, klug, gelehrt’ für einen weisen oder gebildeten Menschen.
  2. Benennung nach Übername, siehe Weiß 1. Es liegt eine Lautvariante mit unterbliebener Apokope vor. Es handelt sich um eine erstarrte flektierte Form.
  3. Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch weise , mittelniederdeutsch wese ‘Waise, Waisenkind’.
  4. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu einem deutschen Rufnamen mit dem Namenglied althochdeutsch, altsächsisch wīs ‘weise, kundig’ oder althochdeutsch wīsan ‘weisen, führen’. Der Familienname geht entweder auf einen einstämmigen Rufnamen Wiso oder Vollformen wie Wisger oder Wishard zurück. Zur Diskussion der Etymologie des Erstglieds siehe Kaufmann 1968, Seite 408-409.
  5. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu einem deutschen Rufnamen mit dem Namenglied germanisch *wīsu- ‘gut’. Der Familienname geht entweder auf einen einstämmigen Rufnamen Wiso oder Vollformen wie Wisurich zurück. Zur Diskussion der problematischen Etymologie des Erstglieds siehe Kaufmann 1968, Seite 408-409.

Deutung unsicher

  1. Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch wīse ‘Anführer, Oberhaupt’. Diese Deutung (siehe Zoder 1968, Seite 802) ist unsicher, weil die Bezeichnung wīse kaum belegt und das Benennungsmotiv unklar ist.

Historischer Namenbeleg

Lorentz Weise

Belegjahr
1479
Belegort
Zwickau
Quellenangabe
Hellfritzsch, 2007, Seite 294.

Marquardus Weiso

Belegjahr
1215
Belegort
bei Maulbronn

=

Marquardus Orphanus

Belegjahr
1243
Belegort
bei Maulbronn
Quellenangabe
Brechenmacher, 1960-1963, Seite 734.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Historische Verbreitung

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 21.01.2022.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Brechenmacher, Josef Karlmann (1960): Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. Band 2. Limburg an der Lahn. Hier S. 734.
  • Hellfritzsch, Volkmar (2007): Personennamen Südwestsachsens. Die Personennamen der Städte Zwickau und Chemnitz bis zum Jahre 1500 und ihre sprachgeschichtliche Bedeutung. Leipzig. Hier S. 294.
  • Kaufmann, Henning (1968): Altdeutsche Personennamen: Ergänzungsband. München und Hildesheim. Hier S. 408-409.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2011): Deutscher Familiennamenatlas. Band 2: Graphematik/Phonologie der Familiennamen II: Konsonantismus. Berlin und New York. Hier S. 458-469 und 508-511.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2016): Deutscher Familiennamenatlas. Band 5: Familiennamen nach Beruf und persönlichen Merkmalen. Berlin und Boston. Hier S. 750-752.
  • Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 2. Hildesheim. Hier S. 802.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Daniel Kroiß
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Kroiß, Daniel, Weise, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/403/1 >