Kral
Allgemeines
- Häufigkeit
- 956
- Rang
- 3521
- Sprachvorkommen
- tschechisch
- slowakisch
- sorbisch
- deutsch
- Hauptverbreitung
- Tschechische Republik
- Slowakei
- Deutschland
Etymologie
Hauptbedeutung
- Benennung nach Übername zu tschechisch král , slowakisch král' , obersorbisch kral ‘König, aus königlichem Geblüt stammend’ für jemanden, der sich durch besondere Leistungen oder sein Verhalten (vornehm, königlich, herrisch) anderen gegenüber hervorhebt oder im Dienst eines Königs steht. Die verschiedenen slawischen Formen für ‘König’ sind letztlich alle mit Karl dem Großen verbunden, das heißt, sie basieren auf einer Entlehnung von Karl und den entsprechenden lautgesetzlichen Ergebnissen im Slawischen. Im Falle des Familiennamens Král bzw. Kral' liegt Metathese vor. Bei den obersorbischen und polnischen Familiennamen Kral handelt es sich um eine an das Tschechische angepasste Form ( o > a ). In Einzelfällen kann der Name auch aus einer anderen slawischen Sprache stammen, mit entsprechendem Etymon und in derselben Bedeutung. Der Familienname Král belegt gemeinsam mit seiner weiblichen Namenform Králová in Tschechien Rang 16 der häufigsten Familiennamen (siehe Moldanová 2015, Seite 11).
- Benennung nach Beruf zu tschechisch král , slowakisch král' , obersorbisch kral ‘König, aus königlichem Geblüt stammend’ für jemanden, der ein Königsgut bewirtschaftet oder einer Zunft bzw. Berufsgruppe vorsteht (z. B. König der Seiler, der Spielleute, Pfeifer).
In Einzelfällen
- Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch kröuwel , krewel , kröul , kriul , kreul , mittelniederdeutsch krouwel , krauwel ‘Kräuel, Gabel mit hakenförmigen Spitzen; Klaue, Kralle’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für jemanden, der ein solches Werkzeug benutzt, etwa für einen Bauern.
- Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch kröuwel , krewel , kröul , kriul , kreul , mittelniederdeutsch krouwel , krauwel ‘Gabel mit hakenförmigen Spitzen; Klaue, Kralle’ für einen verletzenden, leicht reizbaren oder rücksichtslosen Menschen.
- Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch kral ‘gekrallte Wunde’ für jemanden mit einer solchen Verletzung.
- Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch kralle ‘Kralle’ etwa für jemanden mit langen, dünnen Fingern.
Deutung unsicher
- Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum deutschen Rufnamen Graloh (siehe Gottschald 2006, Seite 302-303). Der Rufname basiert auf den Namengliedern althochdeutsch, altsächsisch grāo ‘grau’ und dem ungeklärten Zweitglied -loh (siehe Förstemann 1966, Band 1, Spalte 667, Spalte 1062-1063).
- Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym einer deutschen Rufnamenkurzform mit dem Namenglied althochdeutsch grātag ‘gierig’ zu Vollformen wie Gradulf. Es liegt ein Diminutiv mit dem Suffix -el vor (siehe Gottschald 2006, Seite 218, Seite 302-303; Förstemann 1966, Band 1, Spalte 665).
Historischer Namenbeleg
Kral
- Belegjahr
- 1374-1382
- Belegort
- Cunnewitz (sorbisch Konjecy)
- Quellenangabe
- Wenzel, 1991, Seite 218.
Carl Kral
- Belegjahr
- 1845
- Belegort
- Jakubowitz, Leobschütz (ehemals Schlesien, heute: Głubczyce, Polen)
- Quellenangabe
- www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=nassiedel&ID=I12027, letzter Zugriff: 27.04.2018.
Kral
- Belegjahr
- 1509
- Belegort
- Jüttendorf (bei Senftenberg, niedersorbisch Zły Komorow)
=
Kroll
- Belegjahr
- 1529
- Belegort
- Jüttendorf (bei Senftenberg, niedersorbisch Zły Komorow)
- Quellenangabe
- Wenzel , 1991, Seite 221.
Verbreitung
Verbreitung innerhalb Deutschlands
Verbreitung außerhalb Deutschlands
Tschechische Republik
- Häufigkeit
- 10012
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Einwohnerzahlen
- Jahr der Quelle
- 2016
- Quelle
- www.kdejsme.cz/prijmeni/Kr%C3%A1l/hustota/, letzter Zugriff 06.09.2017.
Kommentar zur Verbreitung im Ausland
Die Angaben beziehen sich auf die Namenform Král .
Slowakei
- Häufigkeit
- 1185
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Einwohnerzahlen
- Jahr der Quelle
- 1995
- Quelle
- slovniky.juls.savba.sk/?w=Kral&s=exact&c=cb8e&d=priezviska&ie=utf-8&oe=utf-8#, letzter Zugriff 06.09.2017.
Kommentar zur Verbreitung im Ausland
Die Angaben beziehen sich auf die Namenform Král' .
Slowakei
- Häufigkeit
- 1012
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Einwohnerzahlen
- Jahr der Quelle
- 1995
- Quelle
- slovniky.juls.savba.sk/?w=Kral&s=exact&c=cb8e&d=priezviska&ie=utf-8&oe=utf-8#, letzter Zugriff 06.09.2017.
Kommentar zur Verbreitung im Ausland
Die Angaben beziehen sich auf die Namenform Král .
Polen
- Häufigkeit
- 1049
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Einwohnerzahlen
- Jahr der Quelle
- 2002
- Quelle
- Rymut 2003, Seite 5583.
Österreich
- Häufigkeit
- 564
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Telefonanschlüsse
- Jahr der Quelle
- 2005
- Quelle
- Geogen AT CD-ROM.
Verwandte Artikel (Auswahl)
Literaturhinweise
Literatur
- Förstemann, Ernst (1966): Altdeutsches Namenbuch. Erster Band: Personennamen. 2. Auflage. München. Hier Sp. 665 und 667 und 1062-1063.
- Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 218 und 302-303.
- Moldanová, Dobrava (2015): Naše příjmení. 4. Auflage. Praha. Hier S. 11 und 94.
- Rymut, Kazimierz (2003): Słownik nazwisk używanych w Polsce na paczątku XXI wieku (CD ROM). Kraków. Hier S. 5583.
- Schlimpert, Gerhard (1978): Slawische Personennamen in mittelalterlichen Quellen zur deutschen Geschichte. Berlin. Hier S. 68.
- Simek, Rudolf/Mikulášek, Stanislav (1995): Kleines Lexikon der tschechischen Familiennamen in Österreich. Wien. Hier S. 73.
- Wenzel, Walter (1999): Lausitzer Familiennamen slawischen Ursprungs. Bautzen. Hier S. 143.
- Wenzel, Walter (1991): Studien zu sorbischen Personennamen. 2/I. Bautzen. Hier S. 218 und 221.
Metadaten
Daten zur Artikelerstellung
Kategorien
zu Bedeutung 1:
- Übername
- Verhaltensmerkmal
- Charakter
- Verhalten und Gewohnheiten
- biographisches Merkmal
- Abhängigkeitsverhältnis
zu Bedeutung 2:
- Beruf
- indirekt
- Amt, Dienstverhältnis und Verwaltung
- Verwaltungsamt
Fachbegriffe
Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.
Vernetzung
Zitierhinweis
Scheller, Andrea und Dräger, Kathrin,
Kral,
in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/3521/1 >