Dell
Allgemeines
- Häufigkeit
- 958
- Rang
- 3513
- Sprachvorkommen
- deutsch
- englisch
- Hauptverbreitung
- Deutschland
- USA
- Großbritannien
Etymologie
Hauptbedeutung
- Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch telle (ostmitteldeutsch delle ) ‘Schlucht’, frühneuhochdeutsch dälle , delle ‘(leichte) Vertiefung, Bodensenke’, niederdeutsch delle ‘Vertiefung, Senkung des Bodens, Niederung’, mittelenglisch del ‘kleine, tiefe Schlucht’ für jemanden, der in oder bei einer Bodensenkung oder Schlucht bzw. einem so benannten Flurstück wohnt. „Die Fl[urnamen] verweisen vor allem auf kleine, flache Bodensenken, Talmulden, auch auf Hohlwege und feuchte, teilweise sumpfige Mulden in Acker und Wiese“ (Mittelhessisches Flurnamenbuch, letzter Zugriff: 11.01.2023).
In Einzelfällen
- Benennung nach Übername zu oberdeutsch (dialektal) dälle , laut Brechenmacher (siehe Brechenmacher 1957-1960, Band 1, Seite 287) für einen ungeschickten oder dummen Menschen, vergleiche schweizerdeutsch dällen ‘schwanken, wanken, wackeln’.
- Benennung nach Übername zu mittelenglisch dul , dulle , delle ‘stumpf(sinnig), langsam, töricht’ für jemanden mit solchen Eigenschaften.
- Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu Dell, einer Kurzform des Rufnamens Thilo. Vergleiche Thele 1.
Deutung unsicher
- Benennung nach Herkunft zum Siedlungsnamen Delle (dreimal im Ennepe-Ruhr-Kreis sowie in Solingen, Nordrhein-Westfalen). Aufgrund der abweichenden Form, der geringen Größe der Siedlungen und ihres unklaren Alters ist diese Deutung (siehe Zoder 1968, Band 1, Seite 353) unsicher.
Historischer Namenbeleg
Franz von der Thell
- Belegjahr
- 1557
- Belegort
- Nürnberg
- Quellenangabe
- Brechenmacher, 1957-1960, Seite 287.
Verbreitung
Verbreitung innerhalb Deutschlands
Verbreitung außerhalb Deutschlands
USA
- Häufigkeit
- 8563
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Einwohnerzahlen
- Jahr der Quelle
- 2000
- Quelle
- www.americanlastnames.us/D/DELL.html, letzter Zugriff 11.01.2023.
Großbritannien
- Häufigkeit
- 2576
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Einwohnerzahlen
- Jahr der Quelle
- 2011
- Quelle
- Hanks 2016, Seite 697.
Verwandte Artikel (Auswahl)
Literaturhinweise
Literatur
- Brechenmacher, Josef Karlmann (1957): Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. Band 1. Limburg an der Lahn. Hier S. 287.
- Hanks, Patrick/Coates, Richard/McClure, Peter (2016): The Oxford Dictionary of Family Names in Britain and Ireland. Band 2. Oxford. Hier S. 697.
- Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2013): Deutscher Familiennamenatlas. Band 4: Familiennamen nach Herkunft und Wohnstätte. Berlin und Boston. Hier S. 559.
- Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 1. Hildesheim. Hier S. 353.
Metadaten
Daten zur Artikelerstellung
Kategorien
zu Bedeutung 1:
- Wohnstätte
- Örtlichkeit
- Geländeform
Fachbegriffe
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Thematische Informationen
Vernetzung
Zitierhinweis
Griebel, Julia,
Dell,
in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/3515/1 >