Biese
Allgemeines
- Häufigkeit
- 105
- Rang
- 34655
- Sprachvorkommen
- deutsch
- Hauptverbreitung
- Deutschland
Etymologie
Hauptbedeutung
- Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch biese , mittelniederdeutsch bēse ‘Binse’ für jemanden, der an einer sumpfigen oder mit Binsen bewachsenen Stelle wohnt.
- Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch biese , mittelniederdeutsch bēse ‘Binse’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für jemanden, der beruflich mit Binsen zu tun hat, z.B. für einen Korbflechter.
- Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum Rufnamen Biso, dessen Etymologie unklar ist (eventuell zu althochdeutsch bītan ‘aushalten, hoffen’, althochdeutsch bittan ‘wünschen, bitten’ oder althochdeutsch bisjan , bisōn ‘sich vergnügen, tollen’, siehe Förstemann 1966, Spalte 308; Gottschald 2006, Seite 116).
In Einzelfällen
- Benennung nach Herkunft zu den Siedlungsnamen Bies (Ortslage in Wuppertal; Kreis Mettmann; beide Nordrhein-Westfalen), Biesen (Ortsteil Barkhausen, Kreis Lippe, Nordrhein-Westfalen; Landkreis Ostprignitz-Ruppin, Brandenburg; Ortsteil von Rackwitz, Landkreis Nordsachsen, Sachsen; Landkreis Lindau, Bayern). Diese Deutung (siehe Zoder 1968, Band 1, Seite 242, Kohlheim/Kohlheim 2005, Seite 133) kann in Einzelfällen auf Vorkommen des Familiennamens in der Nähe der entsprechenden Siedlungen zutreffen.
Weitgehend auszuschließen
- Benennung nach Wohnstätte zum Gewässernamen Biese in der Altmark. Diese Deutung (siehe Zoder 1968, Band 1, Seite 242; Kohlheim/Kohlheim 2005, Seite 133) kann aufgrund der Verbreitung des Familiennamens weitgehend ausgeschlossen werden.
Verbreitung
Verbreitung innerhalb Deutschlands
Historische Verbreitung
Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 20.07.2020.
Verwandte Artikel (Auswahl)
Literaturhinweise
Literatur
- Förstemann, Ernst (1966): Altdeutsches Namenbuch. Erster Band: Personennamen. 2. Auflage. München. Hier Sp. 308.
- Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 116.
- Kohlheim, Rosa/Kohlheim, Volker (2005): Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung [von 20.000 Nachnamen]. 2. Auflage. Mannheim. Hier S. 133.
- Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2013): Deutscher Familiennamenatlas. Band 4: Familiennamen nach Herkunft und Wohnstätte. Berlin und Boston. Hier S. 679-680.
- Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 1. Hildesheim. Hier S. 242.
Metadaten
Daten zur Artikelerstellung
Kategorien
zu Bedeutung 1:
- Wohnstätte
- Örtlichkeit
- Land am/im Wasser
zu Bedeutung 2:
- Beruf
- indirekt
- Holzverarbeitung
- Flecht-/Bindehandwerk
zu Bedeutung 3:
- Rufname
- germanischer Rufname
Fachbegriffe
Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.
Vernetzung
Zitierhinweis
Fritzinger, Julia,
Biese,
in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/34917/1 >