Zurück zur Liste

Zander

Allgemeines

Häufigkeit
6705
Rang
349
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Rufname, siehe Sander 1. Es liegt eine Lautvariante vor (siehe Kunze/Nübling 2011, Band 2, Seite 544-547, Seite 553).

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Herkunft zu den Siedlungsnamen Zand (bei Geldern in Nordrhein-Westfalen), Zandt und Zant (mehrfach in Bayern). Es liegt ein Derivat mit dem Suffix -er vor.

Deutung unsicher

  1. Benennung nach Beruf zu neuhochdeutsch Zander , Sander ‘Zander’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Fischer. Die Fischbezeichnung Zander ist aber erst im 16. Jahrhundert belegt (siehe Kluge 2011, Seite 1002), so dass diese Deutung kaum in Frage kommt.
  2. Benennung nach Übername zu neuhochdeutsch Zander ‘Zander’, etwa nach der Lieblingsspeise (vergleiche Deutung 3).
  3. Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch zander ‘glühende Kohle’(siehe Naumann 2007, Seite 291; Zoder 1968, Band 2, Seite 878), wobei das genaue Benennungsmotiv unklar bleibt.
  4. Benennung nach Rufname, siehe Sander 5. Es liegt eine Lautvariante vor.
  5. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch zant , zan ‘Zahn’ für einen Zahnzieher oder Bader.

Historischer Namenbeleg

Zandero (Rufname)

Belegjahr
1420
Belegort
Münsterland
Quellenangabe
Hartig, 1967, Seite 227.

Alexander (Rufname)

Belegjahr
1307
Belegort
Hildesheim

=

Zanderus (Rufname)

Belegjahr
1321
Belegort
Hildesheim
Quellenangabe
Zoder, 1968, Seite 473.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Polen

Häufigkeit
682
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2002
Quelle
Rymut 2003, Seite 12887-12888.

Historische Verbreitung

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 20.07.2020.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Hartig, Joachim (1967): Die münsterländischen Rufnamen im späten Mittelalter. Köln und Graz. Hier S. 227.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2011): Deutscher Familiennamenatlas. Band 2: Graphematik/Phonologie der Familiennamen II: Konsonantismus. Berlin und New York. Hier S. 544-547 und 553.
  • Kluge, Friedrich/Seebold, Elmar (2011): Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Berlin und Boston. Hier S. 1002.
  • Menk, Lars (2005): A Dictionary of German-Jewish Surnames. Bergenfield. Hier S. 789.
  • Naumann, Horst (2007): Das große Buch der Familiennamen. Alter, Herkunft, Bedeutung. München. Hier S. 291.
  • Rymut, Kazimierz (2003): Słownik nazwisk używanych w Polsce na paczątku XXI wieku (CD ROM). Kraków. Hier S. 12887-12888.
  • Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 2. Hildesheim. Hier S. 473 und 878.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Kathrin Dräger
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Dräger, Kathrin, Zander, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/349/1 >