Schlodder

Allgemeines

Benennung nach Beruf zu niedersorbisch šlodaŕ ‘Schneider’ (< niedersorbisch šklodaŕ , entlehnt aus mittelniederdeutsch schrōder ‘Schneider’ mit Dissimilation der Sonore r > l ). Die ursprüngliche Entlehnung aus dem Deutschen verdrängte die genuin niedersorbische Bezeichnung für den Schneider kšajc (vergleiche Scheitz 1).

Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch slotern , slottern ‘zittern, klappern, schwatzen’, mittelniederdeutsch slodderen ‘lose hängen, schloddern’ im übertragenen Sinn im Niederdeutschen für eine träge, faule, schwatzhafte Person. Diese Deutung (siehe Bahlow 1985, Seite 459) ist weitgehend auszuschließen, da der Name selten außerhalb des sorbischen Sprachgebiets vorkommt.

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 18.09.2019.

Bahlow, Hans (1985): Deutsches Namenlexikon. Frankfurt am Main. Hier S. 459.
Mucke, Ernst (Hrsg.) (1984): Abhandlungen und Beiträge zur sorbischen Namenkunde (1881-1929). Köln und Wien. Hier S. 632.
Wenzel, Walter (1999): Lausitzer Familiennamen slawischen Ursprungs. Bautzen. Hier S. 223.
Wenzel, Walter (2004): Niedersorbische Personennamen aus Kirchenbüchern des 16. bis 18. Jahrhunderts. Mit 16 mehrfarbigen Karten. 1. Auflage. Bautzen. Hier S. 386.
Wenzel, Walter (2009): Slawen - Deutsche - Namen. Beiträge zur westslawischen Personenamen - und Ortsnamenforschung. Mit besonderer Berücksichtigung des Sorbischen. Hamburg. Hier S. 287-295.

Scheller, Andrea und Heuser, Rita, Schlodder, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/34342/1 >