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Adler

Allgemeines

Häufigkeit
7109
Rang
321
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch adelar ‘Adler, edler Ar’ für jemanden, der in oder nah bei einem Haus mit dem Namen Zum Adler wohnt. Der Adler als Wappentier und Symboltier des Evangelisten Johannes war als Hauszeichen äußerst beliebt. Der Hausname Adler findet sich unter anderem in Freiburg, Köln, Mainz und Erfurt.
  2. Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch adelar ‘Adler, edler Ar’ für jemanden, der im Aussehen (Adlernase) oder durch andere Eigenschaften, z.B. Scharfsichtigkeit, an den Raubvogel erinnert.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum Rufnamen Adelher. Der Rufname basiert auf den Namengliedern althochdeutsch adal ‘Geschlecht, Adel’ und althochdeutsch, altsächsisch heri ‘Heer’.

Deutung unsicher

  1. Benennung nach Herkunft zu Siedlungsnamen wie Adler. Es ist unsicher, welche Siedlungsnamen im Rheinland bzw. in Württemberg gemeint sind (siehe Zoder 1968, Band 1, Seite 149).

Historischer Namenbeleg

Ger. de Aquila

Belegjahr
1197
Belegort
Köln
Quellenangabe
Grohne, 1912, Seite 115.

Cunrad ad. Aquilam

Belegjahr
1250
Belegort
Mainz
Quellenangabe
Grohne, 1912, Seite 117.

Werner ze dem Adeler

Belegjahr
1337
Belegort
Freiburg
Quellenangabe
Grohne, 1912, Seite 126.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Polen

Häufigkeit
1263
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2002
Quelle
Rymut 2003, Seite 34.

Historische Verbreitung

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 09.12.2021.

Verwandte Artikel (Auswahl)

  • Adlersflügel
  • Adlerhorst
  • Adeler
  • Ahr

Literaturhinweise

Literatur

  • Förstemann, Ernst (1966): Altdeutsches Namenbuch. Erster Band: Personennamen. 2. Auflage. München. Hier Sp. 171.
  • Grohne, Ernst (1912): Die Hausnamen und Hauszeichen. Ihre Geschichte, Verbreitung und Einwirkung auf die Bildung der Familien- und Gassennamen. Göttingen. Hier S. 115 und 117 und 126.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2017): Deutscher Familiennamenatlas. Band 6: Familiennamen aus Rufnamen. Berlin und Boston. Hier S. 8.
  • Menk, Lars (2005): A Dictionary of German-Jewish Surnames. Bergenfield. Hier S. 130-131.
  • Rymut, Kazimierz (2003): Słownik nazwisk używanych w Polsce na paczątku XXI wieku (CD ROM). Kraków. Hier S. 34.
  • Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 1. Hildesheim. Hier S. 149.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Rita Heuser
Anika Wolfram
Veröffentlichungsdatum
03.04.2024
Zitierhinweis

Heuser, Rita und Wolfram, Anika, Adler, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/321/1 >