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Karcher

Allgemeines

Häufigkeit
1060
Rang
3158
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch karrecher , karricher , karcher , kercher ‘Karrenführer’ für einen Fuhrmann, der gegen Entgelt mit einem Karren Lasten transportiert oder für einen Bauern, der mit einem Karren Frondienst leistet. Im Unterschied zu Karrer (< lateinisch carrus ‘Transportwagen’) gehen die Formen mit -ch- auf lateinisch carruca ‘Reisewagen’ > althochdeutsch karruch > mittelhochdeutsch karrech zurück (siehe Brechenmacher 1960-1963, Band 2, Seite 13).

Deutung unsicher

  1. Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch karc (flektiert karger , karker ) ‘klug, listig, schlau, hinterlistig’ für einen Menschen mit entsprechenden Charaktereigenschaften, vergleiche Karg 1. Hier handelt es sich entweder um eine stark flektierte Adjektivform, die auf einen Vokativ zurückgehen kann, oder um ein patronymisches Suffix -er. Diese Deutung (siehe Naumann 2007, Seite 155) ist jedoch aus lautlichen Gründen unsicher.

Weitgehend auszuschließen

  1. Benennung nach Herkunft zu den Siedlungsnamen Karcha (Ortsteil von Nossen, Landkreis Meißen, Sachsen), Karche (Ortsteil von Luckau, Landkreis Dahme-Spreewald, Brandenburg), Karchow (Ortsteil von Bütow, Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, Mecklenburg-Vorpommern) (siehe Zoder 1968, Band 1, Seite 848). Diese Deutung ist aufgrund des Kartenbildes auszuschließen.

Historischer Namenbeleg

Cuonr. dictus Karricher

Belegjahr
1248
Belegort
Speyer
Quellenangabe
Brechenmacher, 1960-1963, Seite 13.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Frankreich

Häufigkeit
371
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Geburtenzahlen
Jahr der Quelle
1966-1990
Quelle
geopatronyme.com, letzter Zugriff 25.03.2019.

Historische Verbreitung

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 03.02.2023.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Brechenmacher, Josef Karlmann (1960): Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. Band 2. Limburg an der Lahn. Hier S. 13.
  • Ebner, Jakob (2015): Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin. Hier S. 356.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2016): Deutscher Familiennamenatlas. Band 5: Familiennamen nach Beruf und persönlichen Merkmalen. Berlin und Boston. Hier S. 484-491 und 499.
  • Naumann, Horst (2007): Das große Buch der Familiennamen. Alter, Herkunft, Bedeutung. München. Hier S. 155.
  • Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 1. Hildesheim. Hier S. 848.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Mirjam Schmuck
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Schmuck, Mirjam, Karcher, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/3161/1 >