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Decker

Allgemeines

Häufigkeit
7537
Rang
288
Sprachvorkommen
deutsch
niederländisch
Hauptverbreitung
Deutschland
Belgien
Niederlande

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch decker ‘Dachdecker’, mittelniederdeutsch deckære ‘Dachdecker, Abdecker’ in den meisten Fällen für einen Dachdecker. Mit erweiterter Bedeutung kann der Name auch einen Werkmeister, Zimmermann oder Architekten bezeichnen. Außerdem kann in Einzelfällen der Abdecker gemeint sein, der tote Tiere beseitigt und ihre Körper, insbesondere die Haut, verwertet (siehe Ebner 2015, Seite 143).

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Beruf, siehe Dekker 1. Es handelt sich um eine Schreibvariante.
  2. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum Rufnamen Decker . Der Rufname basiert auf den Namengliedern althochdeutsch diot , altsächsisch thiod , thiad ‘Volk’ und althochdeutsch, altsächsisch gēr ‘Speer’.
  3. Benennung nach Wohnstätte zum Örtlichkeitsnamen Teck, der sich auf den Teckberg, die Burg Teck (beide Landkreis Esslingen, Baden-Württemberg) oder entsprechende andere Örtlichkeiten im Umkreis beziehen kann. Es handelt sich um ein Derivat mit dem Suffix -er. Diese Deutung kommt vor allem für die Einzelvorkommen im Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg und unmittelbarer Umgebung in Frage.
  4. Benennung nach Herkunft zu Siedlungsnamen wie Teck, Deck, Decka, Decken, Decker, Deckers, Thecka (siehe Gottschald 2006, Seite 148). Es handelt sich um ein Derivat mit dem Suffix -er. Am ehesten kommt die Wüstung bzw. das Gehöft Teck im Landkreis Esslingen, Baden-Württemberg, in Frage. Da für die übrigen Siedlungsnamen keine rezenten Belege auffindbar sind, kann ihr Einfluss auf die Familiennamengebung nicht als gesichert gelten.

Weitgehend auszuschließen

  1. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum Rufnamen Decker . Der Rufname basiert auf den Namengliedern altsächsisch dag ‘Tag’ und althochdeutsch, altsächsisch heri ‘Kampf’ (siehe Gottschald 2006, Seite 148). Weil für diesen Rufnamen keine Belege gefunden werden können, ist die Deutung unwahrscheinlich.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Frankreich

Häufigkeit
821
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Geburtenzahlen
Jahr der Quelle
1966-1990
Quelle
geopatronyme.com, letzter Zugriff 11.05.2017.

Belgien

Häufigkeit
366
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2008
Quelle
www.familienaam.be, letzter Zugriff 11.05.2017.

Niederlande

Häufigkeit
207
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2007
Quelle
cbgfamilienamen.nl/nfb/, letzter Zugriff 22.05.2017.

Luxemburg

Häufigkeit
197
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Telefonanschlüsse
Jahr der Quelle
2012
Quelle
lfa.uni.lu, letzter Zugriff 11.05.2017.

Polen

Häufigkeit
173
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2002
Quelle
Rymut 2003, Seite 1929.

Schweiz

Häufigkeit
80
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Telefonanschlüsse
Jahr der Quelle
2015
Quelle
interaktiv.tagesanzeiger.ch/newsnetz/namenkarte/, letzter Zugriff 25.06.2021.

Historische Verbreitung

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 28.03.2024.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Debrabandere, Frans (2003): Woordenboek van de familienamen in België en Noord-Frankrijk. Amsterdam [u.a.]. Hier S. 328.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2012): Deutscher Familiennamenatlas. Band 3: Morphologie der Familiennamen. Berlin und Boston. Hier S. 85-86.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2016): Deutscher Familiennamenatlas. Band 5: Familiennamen nach Beruf und persönlichen Merkmalen. Berlin und Boston. Hier S. 345-347.
  • Ebner, Jakob (2015): Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin. Hier S. 143.
  • Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 148.
  • Marynissen, Ann (1994): Limburgse familienamengeografie. In: Naamkunde. 26. S. 243-301. Hier S. 247-249.
  • Pies, Eike (2005): Zünftige und andere alte Berufe. Mit 222 zeitgenössischen Illustrationen und Zunftwappen. 3. Auflage. Wuppertal. Hier S. 47.
  • Rymut, Kazimierz (2003): Słownik nazwisk używanych w Polsce na paczątku XXI wieku (CD ROM). Kraków. Hier S. 1929.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Lena Späth
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Späth, Lena, Decker, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/288/1 >