Zurück zur Liste

Zschech

Allgemeines

Häufigkeit
132
Rang
28332
Sprachvorkommen
deutsch
obersorbisch
Hauptverbreitung
Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Herkunft zu obersorbisch Čech ‘Böhme, Tscheche’ für jemanden, der aus Böhmen stammte bzw. Beziehungen (z. B. Handel) dorthin unterhielt. Dabei handelt es sich um eine für das sorbische Sprachgebiet typische eingedeutschte Schreib- und Lautvariante.
  2. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum obersorbisch Rufnamen Čech, einer Kurzform zu slawischen Rufnamenvollformen wie Česław (< urslawisch*Čьstьslavъ) mit dem Erstglied urslawisch *čьstь ‘Ehre’ und dem zweiten Element urslawisch *slava ‘Ruhm’. Dabei handelt es sich um eine für das sorbische Sprachgebiet typische eingedeutschte Schreib- und Lautvariante. Bereits in den historischen Quellen bereitet die Wiedergabe von anlautendem <č>, <ć> bzw. <c> Schwierigkeiten, daher ist für das slawische Rufnamenerstglied neben der Herleitung aus urslawisch *čьstь ‘Ehre’gleichermaßen eine Herleitung aus *Ćĕšisław (< *Tĕšislav) mit dem Erstglied *teši- (<urslawisch *tĕšiti ‘sich freuen’) denkbar (siehe Wenzel 1991, Seite 78).

Historischer Namenbeleg

Zschech

Belegjahr
1572/1580
Belegort
Luckau (Niederlausitz)

=

Zschech, ders. Zech

Belegjahr
1578
Belegort
Luckau (Niederlausitz)
Quellenangabe
Wenzel, 1991, Seite 78.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Historische Verbreitung

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 05.09.2019.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Andrea Scheller
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Scheller, Andrea, Zschech, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/28353/1 >