Klingbeutel

Allgemeines

Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch klingen , mittelniederdeutsch klinken ‘klingen, tönen, erschallen’ und mittelhochdeutsch beiʒel ‘Griffel, Stichel’, mittelniederdeutsch bētel , beitel ‘Meißel, Stecheisen’. Zur Entstehung der gerundeten Form Beutel siehe Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache, letzter Zugriff: 13.09.2021. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Zimmermann, der mit einem Stecheisen Löcher in das Holz schlägt, wohl gebildet aus einem Satznamen in der Bedeutung ‘Lass den Meißel klingen!’ (vgl. Klingbeil 1).
Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch klingen , mittelniederdeutsch klinken ‘klingen, tönen’ und mittelhochdeutsch biutel , mittelniederdeutsch bǖdel , budel ‘Beutel, Tasche, Geldbeutel’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Küster bzw. Kirchendiener, der Spenden einsammelt, in Form eines Satznamens (> [ich] lasse den Geldbeutel klingen) (vgl. Klingbeil 2). Ebenso kann Klingbeutel einen reichen oder sparsamen Menschen bezeichnen.

Benennung nach Herkunft zum Siedlungsnamen Klingebeutel (Stadtteil von Troppau, heute Pusté Jakartice, Tschechien). Aufgrund der historischen Verbreitung des Familiennamens ist diese Deutung (Brechenmacher 1960-1963, Band 2, Seite 61) weitgehend auszuschließen.

Belegjahr: 1653
Belegort: Lauenthal
Quellenangabe: www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=lautenthal&ID=I6792, letzter Zugriff: 05.10.2021.

Brechenmacher, Josef Karlmann (1960): Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. Band 2. Limburg an der Lahn. Hier S. 61.

Rosar, Anne, Klingbeutel, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/273274/1 >