Lange
Allgemeines
- Häufigkeit
- 40524
- Rang
- 25
- Sprachvorkommen
- deutsch
- Hauptverbreitung
- Deutschland
Etymologie
Hauptbedeutung
- Benennung nach Übername zu mittelniederdeutsch lank , mittelhochdeutsch lanc ‘lang’ nach der Körpergröße für einen großen Menschen. Hier liegt eine Form mit unterbliebener e -Apokope vor, die auf eine erstarrte flektierte Form (entstanden aus Vollformen wie Hans der Lange, der lange Hans ) zurückgeht.
In Einzelfällen
- Benennung nach Wohnstätte zu urslawisch *lǫg ‘Hain’, polnisch łąg , łęg ‘feuchte Wiese, Sumpfland’. Diese Etymologie liegt v.a. bei Örtlichkeitsnamen im Hannoverschen Wendland vor wie z.B. unteres, mittleres, vorderes Lang (siehe Kühnel 1901, Seite 98, Seite 115).
- Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum Rufnamen Lange, einer altpreußischen Rufnamenkurzform mit dem Rufnamenglied lang- (< altpreußisch langus ‘leicht, zart, sanftmütig’) zu Vollformen wie Langedabe, Langwenne, Kolange bzw. Queilang (siehe Gottschald 2006, Seite 331, Trautmann 1974, Seite 142).
- Benennung nach Herkunft zu Siedlungsnamen wie Langd , Lange (Ortsteil von Hungen, Landkreis Gießen, Hessen), heute nicht mehr aufzufinden, nach Zoder mehrfach in Westfalen und Schlesien (siehe Zoder 1968, Band 2, Seite 14).
Historischer Namenbeleg
Nicloz der lange
- Belegjahr
- 1340
- Belegort
- Glatz
- Quellenangabe
- Bahlow, 1953, Seite 131.
Pauwel Lange
- Belegjahr
- 1427
- Belegort
- Görlitz
- Quellenangabe
- Bahlow, 1953, Seite 131.
Lange (Rufname)
- Belegjahr
- 1344
- Belegort
- Gebiet Elbing (Preußen)
- Quellenangabe
- Trautmann, 1974, Seite 51.
Tyle der lange
- Belegjahr
- 1356
- Belegort
- Glatz
=
Tyle magnus
- Belegjahr
- 1356
- Belegort
- Glatz
- Quellenangabe
- Bahlow, 1953, Seite 131.
Verbreitung
Verbreitung innerhalb Deutschlands
Verbreitung außerhalb Deutschlands
Polen
- Häufigkeit
- 5570
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Einwohnerzahlen
- Jahr der Quelle
- 2002
- Quelle
- Rymut 2003, Seite 6128.
Historische Verbreitung
Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 21.04.2020.
Verwandte Artikel (Auswahl)
Literaturhinweise
Literatur
- Bahlow, Hans (1953): Schlesisches Namenbuch. Kitzingen. Hier S. 131.
- Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 331.
- Kühnel, Paul (1901): Die slavischen Orts- und Flurnamen im Lüneburgischen. In: Zeitschrift des Historischen Vereins für Niedersachsen. 67. S. 66-234. Hier S. 98 und 115.
- Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2009): Deutscher Familiennamenatlas. Band 1: Graphematik/Phonologie der Familiennamen I: Vokalismus. Berlin. Hier S. 776-787.
- Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2016): Deutscher Familiennamenatlas. Band 5: Familiennamen nach Beruf und persönlichen Merkmalen. Berlin und Boston. Hier S. 663-666.
- Trautmann, Reinhold (1974): Die altpreußischen Personennamen. Göttingen. Hier S. 51 und 142.
- Rymut, Kazimierz (2003): Słownik nazwisk używanych w Polsce na paczątku XXI wieku (CD ROM). Kraków. Hier S. 6128.
- Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 2. Hildesheim. Hier S. 14.
Metadaten
Daten zur Artikelerstellung
Kategorien
zu Bedeutung 1:
- Übername
- äußerliche Erscheinung
- körperliches Merkmal
- Flexion
Fachbegriffe
Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.
Vernetzung
Zitierhinweis
Heuser, Rita und Schiller, Christiane,
Lange,
in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/25/1 >