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Seckel

Allgemeines

Häufigkeit
163
Rang
23203
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch seckelîn , seckel ‘kleiner Sack, Tasche, Geldbeutel’, mittelniederdeutsch seckel ‘Säckel, Geldsack’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Beutelmacher (siehe Sack 1, Beutel 1) oder einen Säckel-, Schatzmeister, der als Vermögensverwalter und Schatzmeister einer Stadt tätig ist (siehe Seckler 1; Ebner 2015, Seite 602).
  2. Benennung nach Übername, siehe Sack 3. Es liegt ein Diminutiv mit dem Suffix -el und Umlaut vor.
  3. Benennung nach Wohnstätte, siehe Sack 2. Es liegt ein Diminutiv mit dem Suffix -el und Umlaut vor.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Beruf zu mittelniederdeutsch sēkele , seckel , sickel ‘Sichel, Grassichel, Getreidesichel’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Hersteller oder Händler von Sicheln (Sichelschmidt 1). Es kann auch ein Landwirt oder -arbeiter gemeint sein, der bei der Ernte das Korn mit einer Sichel abschneidet (siehe Ernschneider 1). Diese Deutung (siehe Zoder 1968, Band 1, Seite 586) trifft vor allem auf die Vorkommen im niederdeutschen Raum zu.
  2. Benennung nach Herkunft zum Siedlungsnamen Seckel (historischer Ort bei Altena (heute dort noch Straßenname), Märkischer Kreis, Nordrhein-Westfalen).
  3. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu Seckel, einer Kurzform der Rufnamen Isaak (siehe Isaak 1), Zacharias (siehe Zacharias 1) oder Ezechiel, Hesekiel (< hebräisch yeḥezq'ēl ‘Gott stärkt [dieses Kind, Gott möge [es] kräftig machen’).

Weitgehend auszuschließen

  1. Benennung nach Rufname, siehe Sack 4. Es liegt ein Diminutiv mit dem Suffix -el und Umlaut vor. Brechenmacher schließt diese Deutung ohne weitere Begründung aus (siehe Brechenmacher 1960-1963, Band 2, Seite 592).

Historischer Namenbeleg

Joh. dictus Sag

Belegjahr
1332
Belegort
Mainz

=

Joh. dictus Seckelin

Belegjahr
1332
Belegort
Mainz
Quellenangabe
Brechenmacher, 1960-1963, Seite 459.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Historische Verbreitung

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 13.10.2021.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Brechenmacher, Josef Karlmann (1960): Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. Band 2. Limburg an der Lahn. Hier S. 459 und 592.
  • Ebner, Jakob (2015): Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin. Hier S. 602.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2016): Deutscher Familiennamenatlas. Band 5: Familiennamen nach Beruf und persönlichen Merkmalen. Berlin und Boston. Hier S. 410-412.
  • Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 2. Hildesheim. Hier S. 586-587.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Anne Rosar
Veröffentlichungsdatum
03.04.2024
Zitierhinweis

Rosar, Anne, Seckel, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/23256/1 >