Allgemeines

Häufigkeit

165

Rang

22871

Sprachvorkommen

deutsch

Hauptverbreitung

Deutschland

Russland

Etymologie

Hauptbedeutung

1. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch bībōʒ , bivuoʒ ‘Artemisia vulgaris, Beifuß’ für einen Gewürzhändler oder den Hersteller von Beifußgewürz. Zur volksetymologischen Umdeutung der Pflanzenbezeichnung siehe Marzell 2000, Band 1, Spalte 434-436; Pfeifer 2005, Seite 115.

In Einzelfällen

2. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum Rufnamen Beifus, der im jüdischen Kulturkreis überliefert ist (zum Rufnamen und zur Geschichte der Frankfurter Familie Beyfus siehe Dietz 1907, Seite 2-3, Seite 29-31). Der Name ist eine Ausprägung der Rufnamenformen Feibusch, Faivus, Phöbos u. a., die wahrscheinlich auf griechisch phoibos oder lateinisch vivus ‘lebend’ zurückgehen (siehe Beider 1993, Seite 205; Gottschald 2006, Seite 107, Seite 386; Menk 2005, Seite 163, Seite 271).

Historischer Namenbeleg

Beifuß an der Pforten, Jude zu Frankfurt (Rufname)

Belegjahr

1574

Belegort

Frankfurt

Quellenangabe

www.rhrdigital.de/id/altepragerakten.4.3665/akte.html, letzter Zugriff: 24.07.2015.

Beifuß zum Korb, Jude zu Worms (Rufname)

Belegjahr

1635-1636

Belegort

Worms

Quellenangabe

www.rhrdigital.de/id/altepragerakten.4.3554/akte.html, letzter Zugriff: 24.07.2015.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verwandte Artikel (Auswahl)

• Beyfuss
• Beifuhs
• Beifus
• Beyfuß
• Bejfuß
• Peifuß

Literaturhinweise

Literatur

• Beider, Alexander (1993): A Dictionary of Jewish Surnames from the Russian Empire. Teaneck. Hier S. 295.
• Dietz, Alexander (1907): Stammbuch der Frankfurter Juden. Geschichtliche Mitteilungen über die Frankfurter jüdischen Familien 1349-1849. Frankfurt am Main. Hier S. 2-3 und 29-31.
• Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 107 und 386.
• Guggenheimer, Eva/Guggenheimer, Heinrich (1996): Etymologisches Lexikon der jüdischen Familiennamen. München [u.a.]. Hier S. 44 und 137.
• Marzell, Heinrich (2000): Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen. Band 1. Köln. Hier Sp. 434-436.
• Menk, Lars (2005): A Dictionary of German-Jewish Surnames. Bergenfield. Hier S. 163 und 271.
• Pfeifer, Wolfgang (2005): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. München. Hier S. 115.

Weblinks

• Artikel Beifusz in: Deutsches Wörterbuch, letzter Zugriff: 11.02.2015.
• Abfrage Beifuß in: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache, letzter Zugriff: 21.05.2015.
• Eintrag Artemisia vulgaris in: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen, letzter Zugriff: 11.02.2015.
• Eintrag Beifuß in: Duden online, letzter Zugriff: 11.02.2015.

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn

Rita Heuser

Veröffentlichungsdatum

16.04.2024