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Kappel

Allgemeines

Häufigkeit
1406
Rang
2254
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland
Österreich
Dänemark

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch kapelle , kappel , mittelniederdeutsch kappelle , kapelle ‘Kapelle’ für eine Person, die bei einer Kapelle wohnt. Der Familienname ist heute in Polen eher selten, kommt dort aber historisch vor (vergleiche historische Verbreitung); entsprechende Belege lassen sich auch auf altpolnisch kapela ‘Kapelle, kleiner kirchlicher Raum’ zurückführen.
  2. Benennung nach Herkunft zu den Siedlungsnamen Kappel, Kappeln, Cappel u.ä. (vielfach in Deutschland). Einzelne dänische und österreichische Belege können auf die Siedlungsnamen Kappel (Amt Storstrøm, Dänemark) bzw. Kappel am Krappfeld, Kappel an der Drau (beide Kärnten, Österreich) und Kappeln (Gemeinde Aspach, Oberösterreich, Österreich) zurückgehen.
  3. Benennung nach Beruf zu mittelniederdeutsch kappelle , kapelle , kappel , frühneuhochdeutsch kapelle ‘Schmelztiegel (zur Prüfung von Edelmetallen)’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Arbeiter in der Schmelzhütte (siehe Ebner 2015, Seite 356, Eintrag "Kapellenschläger"). Das Grundwort ist auch im hochdeutschen Sprachraum bereits im 15. Jahrhundert belegt (siehe Deutsches Rechtswörterbuch, letzter Zugriff: 09.11.2021, Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, letzter Zugriff: 17.11.2021).

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch, frühneuhochdeutsch kappe ‘mantelalrtiges Kleid mit Kapuze’, auch ‘Kopfbedeckung’ (Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, letzter Zugriff: 01.12.2021). Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Hutmacher. Diese Deutung könnte für den Kärntner Raum zutreffen (siehe Feinig/Feinig 2014, Seite 112). Vergleiche auch Capel 4.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Dänemark

Häufigkeit
572
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2021
Quelle
www.dst.dk/da/Statistik/emner/befolkning-og-valg/navne/HvorMange, letzter Zugriff 09.11.2021.

Österreich

Häufigkeit
462
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Telefonanschlüsse
Jahr der Quelle
2005
Quelle
Geogen AT CD-ROM.

Historische Verbreitung

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 09.11.2021.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Ebner, Jakob (2015): Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin. Hier S. 356.
  • Feinig, Anton/Feinig, Tatjana (2014): Familiennamen in Kärnten und den benachbarten Regionen. Klagenfurt [u.a.]. Hier S. 112.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2013): Deutscher Familiennamenatlas. Band 4: Familiennamen nach Herkunft und Wohnstätte. Berlin und Boston. Hier S. 333 und 338-340.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2016): Deutscher Familiennamenatlas. Band 5: Familiennamen nach Beruf und persönlichen Merkmalen. Berlin und Boston. Hier S. 466.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Amaru Flores
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Flores, Amaru, Kappel, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/2255/1 >