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Bitter

Allgemeines

Häufigkeit
1600
Rang
1960
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch bitter ‘bitter, unschmackhaft, erbittert’ für einen herben, verbitterten Menschen.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch bitter , biter ‘der bittet, Bettler’, mittelniederdeutsch bidder ‘Bittender, Fürbitter’ für einen Almosensammler, Bettler.
  2. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch bitter , biter ‘der bittet, Bewerber’, mittelniederdeutsch bidder ‘Bittender, Fürbitter’ für jemanden, der Spenden einsammelt, Aufträge ausführt.
  3. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zur Kurzform des deutschen Rufnamens Bitterolf (zur Etymologie des Rufnamens siehe Bitterolf 1).
  4. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum Rufnamen Bitther. Der Rufname basiert auf den Namengliedern althochdeutsch bītan ‘aushalten, hoffen’ und althochdeutsch, altsächsisch heri ‘Heer’.
  5. Benennung nach Beruf zu mittelniederdeutsch bīter ‘Meißel zum Zerhauen des Eisens, Schmiedewerkzeug’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Schmied.

Weitgehend auszuschließen

  1. Benennung nach Beruf zu niedersorbisch budaŕ ‘Büdner’ für einen Kleinbauern, der ein kleines Haus (Bude), aber nur wenig Land besitzt. Aufgrund der Verbreitung des Familiennamens ist diese Deutung (siehe Gottschald 2006, Seite 135) weitgehend auszuschließen.
  2. Benennung nach Herkunft zum Siedlungsnamen Bitter (Ortsteil von Amt Neuhaus, Landkreis Lüneburg, Niedersachsen; Ortsteil von Schöppingen, Kreis Borken, Nordrhein-Westfalen). Da der Familienname nicht im unmittelbaren Umkreis der Siedlungen vorkommt, ist diese Deutung (siehe Zoder 1968, Band 1, Seite 248) weitgehend auszuschließen.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 135.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2016): Deutscher Familiennamenatlas. Band 5: Familiennamen nach Beruf und persönlichen Merkmalen. Berlin und Boston. Hier S. 864.
  • Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 1. Hildesheim. Hier S. 248.

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Rita Heuser
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Heuser, Rita, Bitter, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/1960/1 >