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Rehmer

Allgemeines

Häufigkeit
219
Rang
17249
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Beruf zu mittelniederdeutsch rēmer , reimer , rīmer ‘Riemer, Riemenschneider’ für jemanden, der Lederwaren wie Sättel, Pferdegeschirre, Gürtel und Beutel herstellt.
  2. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum Rufnamen Rehmer. Der Rufname basiert auf den Namengliedern althochdeutsch, altsächsisch *ragin , *regin ‘Rat, Beschluss’ und althochdeutsch, altsächsisch māri ‘angesehen, berühmt’ oder althochdeutsch beraht , altsächsisch berht ‘hell, glänzend’.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Wohnstätte zu mittelniederdeutsch rēme ‘Riemen, Gürtel, schmales Band’ als Bezeichnung für ein schmales, langes Stück Land. Es handelt sich um einen Wohnstättennamen für jemanden, der an oder auf einem solchen Gelände oder einem entsprechend benannten Flurstück wohnt. Es liegt ein Derivat mit dem Suffix -er vor.
  2. Benennung nach Beruf, siehe Rehm 3. Es handelt sich um ein Derivat mit dem Suffix -er. Diese Deutung kann in Einzelfällen auf die süddeutschen Vorkommen des Familiennamens zutreffen.
  3. Benennung nach Herkunft zu den Siedlungsnamen Rehme (Stadtteil von Bad Oeynhausen, Kreis Minden-Lübbecke, Nordrhein-Westfalen) und Rehmen (Ortsteil von Bengertsdorf, Landkreis Ludwigslust-Parchim, Mecklenburg-Vorpommern). Es handelt sich um ein Derivat mit dem Suffix -er. Die Siedlung Rehmen (Ortsteil der Gemeinde Oppurg, Landkreis Saale-Orla-Kreis, Thüringen) kommt aufgrund der Verbreitung des Familiennamens kaum in Frage. Zur Etymologie des Siedlungsnamens Rehme (Bad Oeynhausen) siehe Meineke 2015, Seite 330-332.

Deutung unsicher

  1. Benennung nach Beruf zu niederdeutsch (dialektal) remer ‘Seiler’. Aufgrund fehlender Belege und des unklaren Alters der Bezeichnung ist diese Deutung (siehe Zoder 1968, Band 2, Seite 374) unsicher.

Weitgehend auszuschließen

  1. Benennung nach Herkunft zum Siedlungsnamen Rehm (Teil der Gemeinde Rehm-Flehde-Bargen, Kreis Dithmarschen, Schleswig-Holstein). Diese Deutung (siehe Zoder 1968, Band 2, Seite 374) kann aufgrund der Verbreitung des Familiennamens weitgehend ausgeschlossen werden.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Historische Verbreitung

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 10.09.2020.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2017): Deutscher Familiennamenatlas. Band 6: Familiennamen aus Rufnamen. Berlin und Boston. Hier S. 456-457.
  • Meineke, Birgit (2016): Die Ortsnamen des Kreises Minden-Lübbecke. Bielefeld. Hier S. 330-332.
  • Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 2. Hildesheim. Hier S. 374.

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Julia Fritzinger
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Fritzinger, Julia, Rehmer, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/17259/1 >