Schaal
Allgemeines
- Häufigkeit
- 1857
- Rang
- 1652
- Sprachvorkommen
- deutsch
- Hauptverbreitung
- Deutschland
- Frankreich
Etymologie
Hauptbedeutung
- Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch schal , schāl , schale , schāle ‘Einfassung von Brettern, Verschalung’ für jemanden, der auf oder an einem mit Brettern oder einem niedrigen Zaun eingefassten Gelände wohnt.
- Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch schal , schāl , schale , schāle ‘Fleischbank (zentrale Verkaufsstätte für Fleisch)’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Fleischer.
- Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch schal , schāl , schale , schāle ‘(Trink-, Waag-)Schale’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Töpfer.
- Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch schal ‘schal, trübe’ für jemanden mit trüben Augen.
In Einzelfällen
- Benennung nach Beruf zu mittelniederdeutsch schāle , schāler , schaller ‘herumstreifender Possenreißer’. Diese Deutung kann nur auf die wenigen Vorkommen im niederdeutschen Sprachgebiet zutreffen.
Weitgehend auszuschließen
- Benennung nach Herkunft zu den Siedlungsnamen Schaala (Ortsteil von Rudolstadt, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Thüringen), Schale (Ortsteil von Hopsten, Landkreis Steinfurt, Nordrhein-Westfalen) oder Schalau (Ostpreußen, russisch Dubki, Kaliningrad). Aufgrund der Verbreitung des Familiennamens ist diese Deutung (Bahlow 1985, Seite 445; Brechenmacher 1960-1963, Band 2, Seite 476; Zoder 1968, Band 2, Seite 486) auszuschließen. Schalau (siehe Zoder 1968, Seite 486) trug den Namen zudem nur von 1938 bis 1945.
- Benennung nach Wohnstätte zum Gewässernamen Schaale (Nebenfluss der Sude im Westen Mecklenburg-Vorpommerns). Aufgrund der Verbreitung des Familiennamens ist diese Deutung (siehe Bahlow 1985, Seite 445) auszuschließen.
Verbreitung
Verbreitung innerhalb Deutschlands
Verbreitung außerhalb Deutschlands
Frankreich
- Häufigkeit
- 413
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Geburtenzahlen
- Jahr der Quelle
- 1966-1990
- Quelle
- geopatronyme.com, letzter Zugriff 18.05.2021.
Kommentar zur Verbreitung im Ausland
Die Belege entfallen größtenteils auf das Elsass und auf Lothringen.
Verwandte Artikel (Auswahl)
Literaturhinweise
Literatur
- Bahlow, Hans (1985): Deutsches Namenlexikon. Frankfurt am Main. Hier S. 445.
- Brechenmacher, Josef Karlmann (1960): Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. Band 2. Limburg an der Lahn. Hier S. 476.
- Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2016): Deutscher Familiennamenatlas. Band 5: Familiennamen nach Beruf und persönlichen Merkmalen. Berlin und Boston. Hier S. 939.
- Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 2. Hildesheim. Hier S. 480 und 486.
Metadaten
Daten zur Artikelerstellung
Kategorien
zu Bedeutung 1:
- Wohnstätte
- Örtlichkeit
- Bauten-/Gebäudebezeichnung
zu Bedeutung 2:
- Beruf
- indirekt
- Nahrungsmittelherstellung
- Fleischer
zu Bedeutung 3:
- Beruf
- indirekt
- Tonverarbeitung
- Töpfer
zu Bedeutung 4:
- Übername
- äußerliche Erscheinung
- körperliches Merkmal
Fachbegriffe
Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.
Vernetzung
Zitierhinweis
Aydin, Mehmet,
Schaal,
in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/1652/1 >