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Scheid

Allgemeines

Häufigkeit
1887
Rang
1614
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland
Frankreich

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch scheide ‘Scheidung, Trennung; die Scheide des Schwertes’ für jemanden, der an der Grenze des Dorfes oder einer Wegscheide, möglicherweise auch an einer Wasserscheide wohnt. Es kann sich auch um den Bewohner eines „durch Rodung aus dem Waldland der Allmende ausgeschieden[en]“ (Bach 1954, Seite 383) Lands oder eines gleichnamigen Flurstücks handeln.
  2. Benennung nach Herkunft zu den Siedlungsnamen Scheid (Ortsteil der Gemeinde Büchenbeuren, Rhein-Hunsrück-Kreis, Rheinland-Pfalz sowie mehrfach in Nordrhein-Westfalen), Scheidt (Gemeinde im Rhein-Lahn-Kreis, Rheinland-Pfalz; Stadtteil von Saarbrücken, Saarland sowie mehrfach in Nordrhein-Westfalen). Aufgrund der Verbreitung des Familiennamens kommen in erster Linie die Siedlungen in Rheinland-Pfalz und im Saarland als namengebend infrage.
  3. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch scheide ‘Scheidung, Trennung; die Scheide des Schwertes’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für jemanden, der Schwert- und Messerscheiden herstellt.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch scheite ‘Holzspan, Schindel’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Schreiner, Lichtspanmacher oder Schindelhersteller.
  2. Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch scheite ‘Holzspan, Schindel’ im übertragenen Sinn für einen dürren Menschen.

Historischer Namenbeleg

Eberh. dictus ad vaginam

Belegjahr
1283
Belegort
Mainz
Quellenangabe
Brechenmacher, 1960-1963, Seite 493.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Frankreich

Häufigkeit
528
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Geburtenzahlen
Jahr der Quelle
1966-1990
Quelle
geopatronyme.com, letzter Zugriff 04.10.2021.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Bach, Adolf (1954): Deutsche Namenkunde. Bd. II, 2: Die deutschen Ortsnamen. Die deutschen Ortsnamen in geschichtlicher, geographischer, soziologischer und psychologischer Betrachtung. Ortsnamenforschung im Dienste anderer Wissenschaften. Heidelberg. Hier S. 383.
  • Brechenmacher, Josef Karlmann (1960): Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. Band 2. Limburg an der Lahn. Hier S. 493.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2013): Deutscher Familiennamenatlas. Band 4: Familiennamen nach Herkunft und Wohnstätte. Berlin und Boston. Hier S. 292-293.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Julia Griebel
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Griebel, Julia, Scheid, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/1615/1 >