Garten

Allgemeines

Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch garte ‘eingezäuntes Landstück, Gartenland, Weinberg’ oder mittelniederdeutsch garde ‘eingezäuntes Landstück, Gartenland’. Im Hauptverbreitungsgebiet ist in der Regel der Bewohner einer häufig außerhalb des Dorfes gelegenen Kate oder ein Bauer ohne eigenen Hof gemeint. Beide besaßen für gewöhnlich nur wenig Ackerland und hatten zum Bestreiten des Lebensunterhalts daher zusätzlich einen Garten (siehe Bahlow 1953, Seite 105). In anderen Fällen kann es sich um Personen handeln, die in der Nähe eines anderweitig genutzen Gartens wohnten, etwa eines Wein-, Kräuter- oder Rosengartens. Zum weitgefassten mittelalterlichen Begriff des Gartens siehe Bautier/Berghaus/Biedermann 2003, Band 4, Spalte 1121-1129.

Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch garte oder mittelniederdeutsch garde ‘eingezäuntes Landstück, Gartenland, Weinberg’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen, siehe auch (vergleiche auch Gärtner 1).

Benennung nach Herkunft zum Siedlungsnamen Garten (Bayern). Aufgrund der geografischen Verbreitung des Familiennamens kann diese Herkunft weitgehend ausgeschlossen werden. Andere Vorkommen des Siedlungsnamens Garten (siehe Zoder 1968, Band 1, Seite 547) sind nicht auffindbar.

Bahlow, Hans (1953): Schlesisches Namenbuch. Kitzingen. Hier S. 105.
Bautier, Robert-Henri/Berghaus, Peter/Biedermann, Hermenegild M. (Hrsg.) (2002): Lexikon des Mittelalters. Band 4. München. Hier Sp. 1121-129.
Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 1. Hildesheim. Hier S. 547.

Späth, Lena, Garten, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/15738/1 >